Area 120: Google stoppt die Hälfte seiner Forschungsprojekte

Googles Ideen-Labor hat einige erfolgreiche Projekte auf den Weg gebracht, etwa auf KI-Basis. Nun sollen sich viele Mitarbeiter neue Stellen bei Google suchen.

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Schriftzug "Google" an Glasfassade eines Bürogebäudes

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Google-Chef Sundar Pichai ist offenbar auf Sparkurs. Vor wenigen Tagen erst wurde angeblich ein geplantes Pixelbook eingestampft. Nun wird berichtet, dass Google sein Ideen-Labor Area 120 deutlich reduziert. Etliche Projekte seien umorganisiert oder eingestellt worden. Schätzungsweise etwa die Hälfte der Belegschaft dieser Gruppe sei betroffen. Diese Mitarbeiter müssten sich um neue Beschäftigung kümmern.

Schon im Juli hat Pichai in einem internen Memo weniger Neu-Einstellungen verkündet. Darin forderte der Google-CEO, die Belegschaft solle härter arbeiten und unternehmerischer handeln. Ziel ist offensichtlich eine höhere Produktivität. Dazu gehört auch die Notbremse bei wenig Erfolg versprechenden Projekten. Kürzlich erst hat Google angeblich sein Pixelbook-Team aufgelöst.

Area 120 ist laut Bloomberg-Bericht eine weitere Abteilung Googles, die von Sparmaßnahmen betroffen ist. Das Ideen-Labor wurde 2016 gegründet und hat bereits einige erfolgreiche Projekte auf den Weg gebracht, etwa ein Experiment mit schnellen, KI-generierten Antworten in Messenger-Diensten. Dies ist in abgewandelter Form inzwischen Teil von Android.

Die Area 120 ist allerdings eine Art Testlabor, dort entwickelte Produkte werden häufig auch schnell wieder eingedampft. Aus dieser Google-Gruppe kamen bereits Experimente mit Virtual Reality in der Werbung – durchgesetzt haben sie sich bislang anscheinend nicht. Die dort entstandene App zum spielerischen Lernen von Programmieren, Grasshopper, gibt es immerhin noch.

Google bestätigte die Maßnahmen gegenüber TechCrunch. "Wir haben kürzlich mitgeteilt, dass Area 120 seinen Fokus auf Projekte verlagern wird, die auf Googles umfassender Investition in KI aufbauen und das Potenzial haben, wichtige Benutzerprobleme zu lösen", wird ein Google-Sprecher zitiert. "Infolgedessen stellt Area 120 mehrere Projekte ein, um Platz für neue Arbeiten zu schaffen. Betroffene Teammitglieder erhalten engagierte Unterstützung, wenn sie neue Projekte und Möglichkeiten bei Google erkunden."

Zuvor habe es laut TechCrunch 14 laufende Projekte in der Area 120 gegeben, die jetzt auf sieben heruntergestrichen wurden. Betroffene Mitarbeiter haben Zeit bis Ende Januar 2023, um neue Stellen innerhalb Googles zu finden. Anderenfalls müssten sie das Unternehmen verlassen. Es ist unklar, wie viele das sein werden.

(fds)