Erste Bilder der APS-C-Spiegellosen Fujifilm X-H2
Der APS-C Sensor der Fujifilm X-H2 löst 40,2 Megapixel auf. Ist das zu viel für einen so kleinen Sensor? Wir zeigen erste Bilder.
- Peter Nonhoff-Arps
Fujifilms X-H2 setzt neue Maßstäbe in der APS-C-Klasse. Sie ist die erste Kamera, die bei diesem Sensorformat eine Auflösung von 40 Megapixeln anbietet. Die Canon EOS R7 bringt es auf 32 Megapixel und die Fujifilm X-T4 begnügt sich noch mit 26 Megapixeln. Wir hatten die Möglichkeit, erste Bilder mit der Kamera zu fotografieren, die allerdings noch nicht die endgültige Firmware besaß. Es können sich also noch einige kleine Änderungen ergeben. Einen Vergleich der Canon EOS R7 mit der Fujifilm X-H2S finden Sie in der aktuellen c't Fotografie 5/22 ab S. 38.
Eigenschaften und Bedienung
Doch zunächst einige Eindrücke zu Ausstattung und Handhabung. Es sei hier nicht verschwiegen, dass der Tester ein Liebhaber des ursprünglichen Fujifilm-Bedienkonzeptes ist – jedem Parameter sein eigenes Bedienrad – und zudem über längere Zeit mit der Vorgängerin Fujifilm X-H1 fotografiert hat.
Mit ihrem massiven Griffwulst liegt die Kamera gut in der Hand, sodass auch lichtstarke Objektive und schwerere Telebrennweiten gut mit der Kamera harmonieren. Neu ist das flexible dreh- und neigbare Display. Es ist gegenüber dem alten mit seinem etwas hakeligen Klappmechanismus ein deutlicher Gewinn. Der Sucher ist mit 5,76 Megapixeln entsprechend 1600 × 1200 Bildpunkten sehr gut bestückt und wartet zudem mit einem großen und hellen Bild auf. Im Test tat er, was er soll, und lieferte eine tadellose Darstellung der Motive.
Fujifilm X-H2 (9 Bilder)
(Bild: Fujifilm)
Die Bedienung per P, A, S und M Modus-Wahlrad birgt grundsätzlich keine Probleme. Sie ist bekannt von der Fujifilm GFX und der ebenfalls neuen X-H2S, aber auch von vielen anderen Herstellern. Die Umstellung von einer X-T4 oder X-H1 fällt hingegen etwas schwerer, da es für viele Parameter wie ISO, Belichtungszeit, Auslösemodus hier keine separaten Einstellräder mehr gibt, auf denen alle Werte im Klartext stehen. Stattdessen erreicht man die Parameter per Tasten und universellen Einstellrädern. Besonders ungewohnt war es, den Auslösemodus umzustellen, um etwa von Einzelaufnahmen auf den Serienbildmodus umzuschalten. Er liegt nun auf der Taste mit dem Mülleimer zum Löschen von Bildern bei der Wiedergabe. Darunter steht zwar das Wort "Drive", aber es fällt kaum auf.
Auch die Wippe, mit der sich der Autofokusbereich über den Bildbereich verschieben lässt, hat jetzt einen anderen Platz an der Gehäuserückseite. Zumindest für kleinere Hände liegt er nun so weit weg, dass man den sonst sehr sicheren Griff der rechten Hand lockern muss, um mit dem Daumen sein Ziel zu erreichen. Das erfordert bei schwereren Objektiven stets eine zweite Hand an der Kamera.
Auf der stünde ansonsten noch eine separate Taste für den Weißabgleich. Der lässt sich nur übers Menü verändern, oder man konfiguriert sich dafür eine Taste um.
Erste Bilder
Im Rahmen eines Workshops gab es die Möglichkeit, die Fujifilm X-H2 in mehreren Disziplinen zu testen: Stillleben, Porträt und Landschaft – alles Bereiche, für die sich eine hohe Auflösung lohnen kann. Die meisten hier gezeigten Aufnahmen sind mit lichtstarken Optiken entstanden – unter anderem mit dem neuen XF 56mm F1.2 Mark II – und wurden aus der Hand fotografiert. Lediglich beim Stillleben und bei der ISO-Reihe kam ein Stativ zum Einsatz.
Fujifilm X-H2 ISO-Reihe (9 Bilder)
(Bild: Peter Nonhoff-Arps)
Der erste Eindruck ist, dass der Autofokus vor allem bei den Porträtaufnahmen sehr zuverlässig arbeitet. Der AF-Messpunkt traf nahezu immer ein Auge oder beide Augen, selbst wenn das Modell nicht direkt in die Kamera schaute oder nur im Profil zu sehen war.
Angesichts der hohen Auflösung von 40 Megapixeln auf einem kleinen APS-C Sensor liegt die Frage nach dem Rauschverhalten und der Darstellung von Details auf der Hand. Der erste Eindruck ist, dass das Rauschen selbst bei ISO 12.800 wenig auffällig ist. Allerdings nimmt die Plastizität von Details mit zunehmendem ISO-Wert kontinuierlich ab, wie man in der ISO-Reihe sehr gut sehen kann. Auffälliger wird dies bei Werten oberhalb von ISO 1600. Aber selbst bei ISO 12.800 sind die Aufnahmen immer noch ansehnlich und für viele Anwendungen noch gut zu gebrauchen. Hochauflösende Kameras mit Kleinbild-Sensor wie etwa die Sony A7R III mit 42 Megapixeln bieten hier allerdings noch mehr Reserven. Genaueres werden sicher spätere Vergleichstests zeigen.
Fujifilm X-H2 erste Praxisbilder (27 Bilder)
(Bild: Peter Nonhoff-Arps)
Hier noch einmal der Hinweis, dass die Firmware in der Kamera noch nicht final war und die gezeigten Aufnahmen somit noch keine endgültigen Aussagen über die Qualität bei Auslieferung zulassen. Bei allen gezeigten Bildern handelt es sich bis auf die wenigen gekennzeichneten Ausnahmen um unbearbeitete JPEG-Bilder direkt aus der Kamera.
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(pen)