Wie sich die Deutsche Bahn den Regionalzug der Zukunft vorstellt

Die Entwicklung des Regionalzugs geht weiter. In welche Richtung, das hat die Deutsche Bahn nun gezeigt.

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Regionalfahren mit viel Drum und Dran.

(Bild: Deutsche Bahn)

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Auf den 80 km zwischen München und Mühldorf am Inn soll ab kommenden Frühjahr der Regionalzug der Zukunft fahren, wie ihn sich die Deutsche Bahn vorstellt. Einen ersten Einblick zeigt das Verkehrsunternehmen zurzeit zur Messe InnoTrans in Berlin. Unter anderem will die Bahn mit verschiedenen Funktionsbereichen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Fahrgäste eingehen.

Das soll schon mit dem Einstieg beginnen, an dem den Zusteigenden auf einem von insgesamt 20 Bildschirmen angezeigt wird, wo im Zug sie noch einen freien Sitzplatz finden können. Dafür erfassen Kameras in dem Zug, ob Sitzplätze belegt sind.

An 100 USB-Steckdosen sollen alle Reisenden ihre Smartphones oder Tablets während der Fahrt aufladen können. An Bord soll es auch 5G-Internet geben. Als eine "Revolution im Nahverkehr" bezeichnet die Bahn einen abgetrennten Bereich, in dem Menschen Büroarbeit verrichten können sollen. Diese können die Tür schließen und so in Ruhe telefonieren oder einen Laptop oder Tablet an den eingebauten 27-Zoll-Bildschirm anschließen.

Solche Kabuffs finden sich in der 1. Klasse, dort bieten sich den Fahrgästen elektrisch verstellbare Sitze und eine kleine Trennwand, mit der sie sich vor dem Nachbarn verbergen können. Wer es noch intimer möchte, lümmelt sich in einen von zwei Schalensesseln, von denen er die vorbeiziehende Landschaft betrachten oder verschlafen kann.

Ideenzug 2022 der Deutschen Bahn (12 Bilder)

Im Einstiegs- oder auch Eingangsbereich …
(Bild: Deutsche Bahn)

Aber auch in der 2. Klasse soll neuartig gesessen werden. "Erstmalig im Bahnverkehr sind die Sitze so gebaut, dass sie sich dem Rücken ergonomisch anpassen und somit besonders bequem und rückenfreundlich sind", schreibt die Deutsche Bahn. Das Material diene als passive Klimatisierung, besonders an warmen Tagen.

Im Familienbereich gibt es einen vergrößerten Tisch, damit besser gespielt und Spaß gehabt werden kann. Auf den Doppelsitzen soll der Bahnfahr-Nachwuchs auch bequem zu dritt oder zu viert sitzen können. Für den Kinderwagen gibt es eine eigens dafür abgegrenzte Fläche. Für Gedöns gibt es noch einen Mehrzweckbereich, in dem auch Surfbretter oder Koffer abgestellt werden können.

Zur Strategie der Deutschen Bahn gehört es, einzelne oder mehrere Ideen für den Zugverkehr im laufenden Betrieb auszuprobieren. Solcherlei macht sie nach eigenen Angaben unter anderem in den S-Bahnen in München und Hamburg, die in Stuttgart soll noch hinzukommen.

Mehr Infos

Auf der InnoTrans hat die Bahn auch angekündigt, bis 2030 mehr als 19 Milliarden Euro für neue Fahrzeuge ausgeben zu wollen. Neben dem Regionalzug der Zukunft geht es auch um Güterzüge. Die Bahn zeigt zum Beispiel eine Cargo-Zweikraft-Lok, die mit Ökostrom und Biokraftstoff betrieben werden kann. Neues Rückgrat des Güterverkehrs soll die Digitale Automatische Kupplung werden, hieß es von der Bahn.

(anw)