Intel-Chef verbreitet Zuversicht: Fertigungstechnik, CPUs und GPUs auf dem Weg

Intel-CEO Pat Gelsinger erklärt die ambitionierte Aufholjagd seines Unternehmens bei Grafikchips und Fertigungstechnik.

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Intel-CEO Pat Gelsinger auf der Intel InnovatiON 2022

Lesezeit: 3 Min.

Intel investiert Milliarden in neue Chipfabriken, Fertigungsverfahren und Produkte, hat aber ein Verlustquartal hinter sich, erwartet Umsatzrückgang und plagt sich mit Verspätungen bei Grafikkarten und Serverprozessoren. Wie das zusammenpasst, erklärte Intel-Chef Pat Gelsinger in einem Gespräch mit Journalisten aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika.

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten sieht Gelsinger positiv in die Zukunft. Alle langfristigen Prognosen gehen demnach von stark steigender Nachfrage nach Chips mit modernsten Fertigungsverfahren aus.

Zugleich gebe es mit Intel, TSMC und Samsung Electronics nur drei Firmen auf der Welt, die diese Technik anbieten. Und Intel werde in wenigen Jahren "die besten Transistoren" produzieren können. Daher sei er sicher, dass Chipentwickler wie Qualcomm, Nvidia und Apple die Fertigungskapazitäten von Intel buchen werden.

Gelsinger bekräftigte auch den außerordentlich ambitionierten Plan, im Verlauf von vier Jahren fünf neue Fertigungsverfahren zur Serienreife zu bringen. Nach Intel 10 und Intel 7 ist ab 2023 Intel 4 geplant für den Core i-13000 „Meteor Lake“, gefolgt von Intel 3 für den Xeon-SP „Granite Rapids“. Dann sollen sich Intel 20A und Intel 18A anschließen.

Drei Teams arbeiten laut Gelsinger parallel an den jeweils verwandten Technologieknoten Intel 10/7, Intel 4/3 und Intel 20A/18A.

Ende 2025 will Intel spätestens mit 18A und High-NA-EUV-Lithografie an TSMC N2 vorbeiziehen.

Grafikkarten mit den neuen Intel-Grafikchips „Arc“ der Generation Alchemist wie A770 und A380 erscheinen am 12. Oktober mit mehreren Monaten Verspätung. Man habe sich bei der Entwicklung leistungsfähiger Treiber verschätzt, so die Begründung für die Verspätung. Ohnehin sei klar, dass man nicht gleich mit der ersten Produktgeneration den Markt umkrempeln könne. Im Verlauf von drei Generationen – die Alchemist-Nachfolger Battlemage (Arc B...), Celestial (C...) und Druid (D...) sind bereits angekündigt – will Intel aber auf Augenhöhe mit AMD und Nvidia kommen.

Intel-CEO Pat Gelsinger im Online-Interview mit Journalistinnen, Journalisten und Influencern aus der EMEA-Region.

Besonders kampflustig gab sich Gelsinger bei den PC-Prozessoren. Meteor Lake sei schon weiter vorangekommen als geplant.

Befragt zum Einfluss des Kriegs in der Ukraine und der Energiekrise auf die Fab-Pläne in Magdeburg betonte Gelsinger, dass Versorgungssicherheit absolut Priorität habe für Chip-Fabs. Der Strompreis sei aber im Vergleich zu anderen Kosten nicht der wichtigste Faktor. Man befinde sich derzeit in den abschließenden Verhandlungen mit den deutschen und europäischen Partnern, Er erwähnte auch die „Presseberichte über die Fab in Italien“, die möglicherweise südlich von Verona entsteht.

(ciw)