"Brightest Of All Time": Bislang heftigste Sternenexplosion beobachtet

Vergangene Woche wurden mit mehreren Teleskopen die bislang hellste Supernova überhaupt beobachtet. Vergleichbares ist wohl nur einmal pro Jahrhundert zu sehen.

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Die helle Supernova

(Bild: International Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/AURA/B. O'Connor (UMD/GWU) & J. Rastinejad & W Fong (Northwestern Univ)/T.A. Rector (University of Alaska Anchorage/NSF’s NOIRLab), J. Miller, M. Zamani & D. de Martin (NSF’s NOIRLab))

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Astronomen und Astronominnen haben in der vergangenen Woche eine der stärksten bekannten Explosionen überhaupt beobachtet. Bei dem immens starken Gammastrahlenausbruch mit der Bezeichnung GRB221009A dürfte es sich um eine gigantische Supernova handeln, bei der ein Schwarzes Loch entstanden ist, schreibt das NOIRLab. Intern ist demnach bereits von der "BOAT" die Rede, also der hellsten Explosion überhaupt ("Brightest Of All Time). Die damit befassten Forschungsteams gehen bereits davon aus, dass es sich um ein Ereignis handelt, das nur einmal pro Jahrhundert zu beobachten ist. Vor allem auch, weil es sich in etwa 2,4 Milliarden Lichtjahren ereignet hat, also vergleichsweise nahe.

Erste Spuren der gigantischen Explosion wurden dem US-Forschungszentrum für optische und Infrarotastronomie (NOIRLab) zufolge am 9. Oktober von Weltraumteleskopen aufgezeichnet. Daraufhin seien rasch bodengestützte Nachfolgebeobachtungen vorbereitet worden, die dann am 14. Oktober begonnen hätten. Ermittelt worden sei dabei unter anderem, dass es sich bei GRB221009A um einen außergewöhnlich langen Ausbruch handelt, dessen "Nachglühen in allen Wellenlängen alle Rekorde pulverisiert", wie es Brendan O'Connor von der Universität Maryland ausdrückt. Es handle sich um eine geradezu einmalige Gelegenheit, anhand der Messdaten Theorien zur Entstehung Schwarzer Löcher und zur Dunklen Materie zu überprüfen. Für Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte könnte es keine solche Möglichkeit mehr geben, ordnet er die Bedeutung noch ein.

Die Forschungsteams gehen demnach davon aus, dass es sich um den Zusammenbruch eines Sterns der mehrfachen Sonnenmasse handelt. Bei dieser Supernova dürfte ein Schwarzes Loch entstehen. Noch werden die aktuell gesammelten Daten ausgewertet, für die Forschenden halten sie aber wohl weitere Überraschungen bereit. So weist das NOIRlab darauf hin, dass mit einem chinesischen Observatorium besonders energiereiche Photonen entdeckt wurden, die unserem Verständnis von der Physik zu widersprechen scheinen. Denn es sei unklar, wie sie mit einer Energie von bis zu 18 TeV () die Distanz von 2,4 Milliarden Lichtjahren überstanden haben, ohne dass sie von vom extragalaktischen Hintergrundlicht (CUVOB) absorbiert wurden.

(mho)