Nach Rauswurf wegen Sanktionen: Apple lässt VKontakte zurück in App Store

Die Apps des russischen Netzwerks sind wieder verfügbar. Einen Grund für den Rückzieher nannte Apple nicht, Aktivisten kritisieren das "erratische" Verhalten.

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Sankt-petersburg,,Russia,,April,27,,2018:,Apple,Store,Application,Icon,On

(Bild: BigTunaOnline / Shutterstock)

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Die Apps des russischen sozialen Netzwerks VKontakte, darunter VK und mail.ru, sind wieder zurück im App Store. Apple hatte die Apps des Dienstes Ende September weltweit entfernt und offenbar auch Entwickler-Accounts gesperrt. Der Konzern verwies damals darauf, dass die Apps "mehrheitlich im Besitz oder unter Kontrolle von Dritten sind, die von der britischen Regierung verhängten Sanktionen unterliegen".

Warum die Apps nun wieder allgemein im App Store zu finden sind, bleibt unklar – die Eigentumsverhältnisse bei VKontakte dürften sich in den letzten Wochen nicht grundlegend geändert haben.

Ein Aktivist des Projektes „Apple Censorship“, das App-Entfernungen des iPhone-Konzerns protokolliert, begrüßte die Rückkehr des sozialen Netzwerkes gegenüber dem Guardian, die Diensten würden schließlich immer noch auch von Aktivisten und Bürgerrechtlern genutzt. Die mehrwöchige Entfernung aus dem App Store blockierte allerdings nicht die Nutzung der Dienste – solange die Apps schon auf dem iPhone installiert sind. Nur ein neues Herunterladen oder das Ausliefern von Updates wurde damit verhindert.

Zugleich kritisierte Apple Censorship aber nachdrücklich das "erratische und intransparente" Verhalten des Konzerns bei der Verwaltung seines App Stores. Der App-Laden ist der einzige direkte Weg, um Apps auf iPhones und iPad zu installieren.

In Russland empfiehlt iOS bei der Einrichtung mehrere russische Apps zur Installation, darunter auch VK und mail.ru. Die Funktion integrierte Apple auf Geheiß der russischen Regierung, eine ungewöhnlich weitreichende Software-Anpassung. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar hat Apple den Hardware-Verkauf in Russland pausiert. Sowohl der Direktverkauf als auch die Belieferung des Handelskanals wurde durch den Hersteller gestoppt. Dienste wie Apple Pay hat Apple eingestellt, andere wie der App Store sind weiterhin zu erreichen. Eigene Ladengeschäfte betreibt Apple in dem Land bislang nicht.

(lbe)