UFO-Studie für die NASA: Das Team steht, die Arbeit beginnt

Nicht nur Forscher und Forscherinnen sollen neun Monate lang UFO-Sichtungen für die NASA auswerten und einen Fahrplan erstellen. Das Team umfasst 16 Personen.

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Ein UFO auf einem US-Militärvideo

(Bild: U.S. Department of Defense)

Lesezeit: 2 Min.

Bei der NASA nimmt am heutigen Montag ein 16-köpfiges Team die Arbeit an einer mehrmonatigen UFO-Studie auf. Zuvor hat die US-Weltraumagentur am Freitag die Zusammensetzung der Gruppe bekannt gegeben. Dem gehören mehrere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, aber auch Vertreter der Wirtschaft an, etwa der Technikchef der US-Satellitenbildfirma Maxar. Auch der viermalige Astronaut Scott Kelly, die Wissenschaftsjournalistin Nadia Drake und eine Vertreterin sowie ein Vertreter der US-Luftfahrtaufsicht FAA gehören zu der Gruppe. Neun Monate lang soll das Team nun nicht-geheime Daten zu "nicht-identifizierten Phänomenen in der Luft" (UAP) zusammentragen und Vorschläge für die weitere Analyse machen.

Die NASA hat die eigene Untersuchung von UFO-Sichtungen im Juni angekündigt. Angeführt von dem Astrophysiker David Spergel soll das unabhängige Team jetzt neun Monate lang Daten zusammentragen und ausarbeiten, wie die Phänomene in Zukunft am besten untersucht werden können. In den Vereinigten Staaten wird die Studie mit besonders großem Interesse erwartet, auch, weil die Öffentlichkeit keiner anderen Behörde so sehr vertraut wie der NASA. Man sei einzigartig positioniert, um sich mit dem Phänomen zu befassen, "weil wir wissen, wie man die Instrumente der Wissenschaft und Daten nutzt, um herauszufinden, was da draußen am Himmel passieren könnte", meint Daniel Evans von der NASA-Abteilung für wissenschaftliche Missionen (Science Mission Directorate), der dafür verantwortlich ist.

Die NASA-Studie ist nur eine Folge eines regelrechten UFO-Hypes in den USA, der auf Medienberichte und eine Entscheidung der US-Regierung unter Ex-Präsident Donald Trump zurückgeht. Der hatte kurz vor seiner Abwahl Behörden angewiesen, dem US-Kongress über ihre Erkenntnisse zu UFO-Sichtungen zu berichten. Vor einem Jahr war der angeforderte Bericht dann veröffentlicht worden, im Mai hatte es dazu die erste Anhörung im US-Kongress gegeben. Demnach hat das US-Militär Berichte über rund 400 Sichtungen zusammengetragen, die nicht erklärt werden können. Hinweise, dass außerirdische Technik dahintersteckt, gibt es aber nicht. Eine Abteilung beim US-Verteidigungsministerium untersucht inzwischen unidentifizierte Objekte, die fliegen, oder die im Weltraum, im Wasser und zwischen verschiedenen Medien unterwegs sind.

(mho)