L.Dre: Apple Music zahlt doppelt so viel wie Spotify

Spotify und Apple Music zahlen unterschiedlich viel an Künstler. Ein unabhängiger Produzent hat dies nun aufgedröselt – Apple liegt deutlich vorne.

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(Bild: Ivan_Shenets/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Streamingdienste wie Apple Music, Spotify, Deezer oder Amazon Music gelten als große Retter der einst gebeutelten Musikindustrie: Abos für Songdienste spülen nicht nur den Services viel Geld in die Kasse, sondern auch den Labels und Verlagen. Doch wie viel bekommen eigentlich die Künstler – Songwriter, Performer – von dem Milliardenkuchen ab? Hier gibt es enorme Unterschiede. Ein Musikproduzent, der auch Songs schreibt, hat dies nun aufgedröselt und gezeigt, dass Apple Music für die gleiche Anzahl von Streams deutlich mehr bezahlt als etwa Marktführer Spotify.

In einem sehenswerten Video zeigt der als L.Dre bekannte Musiker, wer was genau zahlt. Als unabhängiger Künstler muss L.Dre an Labels und Verlage kein Extrageld abführen, was den Vergleich besonders interessant macht. Alles in allem zeigte sich, dass Apple Music ziemlich genau doppelt so viel Geld zahlt wie Spotify. 4,7 Millionen Streams bei Apple ergaben bei einem Song knapp 24.200 US-Dollar, 4,5 Millionen Streams bei Spotify bei einem zweiten Titel hingegen nur rund 11.700 Dollar.

Bei beiden Diensten kommt es stark darauf an, wie gut Songs in Wiedergabelisten sowie im redaktionellen Teil der Angebote aufgeführt werden. Bei besagtem Track habe er bei Apple Music viel Glück "mit den Playlist-Göttern" gehabt. Er habe nichts pitchen müssen, Apple kam von selbst auf seinen Song und stellte ihn in die Wiedergabeliste "Hip-Hop Instrumentals" ein. "Das zeigt wirklich, welche Wirkung diese Playlists haben." Allerdings biete Spotify "viel bessere" Werkzeuge für Künstler. So fehle Apple Music etwa die Integration von E-Commerce-Angeboten für Merchandising-Artikel und auch die Verlinkungswerkzeuge seien schlechter. Apple Music habe "sehr viel" Nachholbedarf in diesen Bereichen – trotz der besseren Bezahlung.

Die Verteilung der Einnahmen für die Streams ist bei den Diensten undurchsichtig. Zwar werden Angaben für den "Preis" einzelner Streams genannt, doch herrscht hier das Mehrheitsprinzip: Große Künstler bekommen mehr Geld von einem wachsenden Kuchen, es gibt keine einfache Verteilung der Einnahmen nach "Plays".

Apple hatte zuletzt mitgeteilt, dass man im Schnitt des Jahres 2020 jeweils 0,01 US-Dollar pro Stream gezahlt habe. Fünf Millionen Künstler hätten Gelder erhalten. Die Zahl derjenigen, deren Einnahmen über 50.000 Dollar pro Jahr lagen, habe sich verdoppelt, die Anzahl Streaming-"Millionäre" habe sich seit 2017 um 120 Prozent erhöht.

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(bsc)