Netflix: Blinde Passagiere können jetzt gezielt gekickt werden

In den Accounteinstellungen von Netflix kann man nun einzelne Geräte gezielt aus der Ferne ausloggen. Das soll die Sicherheit verbessern.

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(Bild: Netflix)

Lesezeit: 2 Min.

Nutzerinnen und Nutzer von Netflix können nun gezielt einzelne Geräte aus der Ferne ausloggen. So könnte man sich etwa sicherheitshalber aus einem verlorenen Handy ausloggen oder unbefugte Personen gezielt kicken. Das neue Feature heißt in Deutschland "Zugriff und Geräte verwalten" und findet sich in den Accounteinstellungen. Dort sieht man den Namen des Geräts, seinen ungefähren Standort und das darauf genutzte Konto.

Bislang konnte man bei Netflix nur pauschal alle eingeloggten Geräte auf einen Schlag ausloggen. Die neue Funktion bietet deutlich mehr Präzision. Blinde Netflix-Passagiere können so ebenfalls herausgeworfen werden – allerdings nur vorübergehend. Solange sie das Passwort noch haben, können sie sich nämlich auf demselben Gerät jederzeit wieder einloggen. In erster Linie dürfte die Funktion dafür gedacht sein, verlorene oder einmalig genutzte Geräte wie einen Hotelfernseher aus der Ferne abzumelden.

Netflix hat in den vergangenen Monaten die Kontenverwaltung ausgebaut, um ein strengeres Vorgehen gegen das Teilen von Accounts vorzubereiten. Im Oktober wurde etwa die Möglichkeit eingeführt, Profile zu extrahieren und in einen eigenen Account zu überführen. Sehverlauf, Listen und Vorschläge kann man dadurch übernehmen, wenn man aus einem geteilten Sammelaccount zu einem eigenen Konto wechselt. Bislang musste man in einem solchen Szenario von null starten.

Einer Umfrage der Leichtman Research Group zufolge teilen etwa 33 Prozent aller US-amerikanischen Netflix-User ein Passwort – das deckt sich mit vergleichbaren Studien von Magid und Morning Consult. Um mehr Abonnentinnen und Abonnenten zu gewinnen, will Netflix künftig stärker gegen das sogenannte Account Sharing vorgehen. Getestet werden Einschränkungen bereits in mehreren lateinamerikanischen Ländern. Auf internationaler Ebene sollen die Maßnahmen ab 2023 breiter umgesetzt werden.

(dahe)