Studie: AirPods Pro können als Hörhilfe dienen

Bis hin zu mittelgradiger Schwerhörigkeit sind Apple AirPods Pro einer kleinen Studie zufolge in der Lage, auch teuren Hörgeräten das Wasser zu reichen.

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AirPods Pro

AirPods Pro (links) neben AirPods Pro 2.

(Bild: Holger Zelder)

Lesezeit: 2 Min.

AirPods Pro als Hörhilfe: Apples In-Ears mit aktiver Geräuschunterdrückung haben im Zusammenspiel mit einem iPhone laut einer Studie das Potenzial, um als "adäquate Hörhilfen" zu dienen. Sie schnitten demnach in Hörtests bei Menschen mit geringgradiger bis mittelgradiger Schwerhörigkeit in bestimmten Laborsituationen ähnlich gut ab wie sehr teure Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte.

Die beste Leistung beim Verstehen von Sprache boten letztlich zwar mehrere Tausend Dollar teure medizinische Premium-Hörgeräte, aber in stiller Umgebung hätte es bei den Studienteilnehmern mit den AirPods Pro keinen signifikanten Unterschied dabei gegeben, schreiben die taiwanischen Wissenschaftler. Schlechter schnitten die Apple-Ohrhöhrer in der Studie aber ab, wenn aus der Richtung des Sprechers zugleich Hintergrundgeräusche kamen.

Den 21 Teilnehmern wurde jeweils ein gesprochener Satz vorgespielt, dessen Inhalt im Anschluss wiedergegeben werden musste. Zum Einsatz kam dafür Apples in iOS integrierte Funktion "Live-Mithören" und nicht etwa der Transparenzmodus der AirPods, der ebenfalls Sprache verstärken kann. Beim Live-Mithören dient das iPhone als Mikrofon und verstärkt den über AirPods ausgegebenen Ton.

Auch im Labortest der Forscher erfüllten die AirPods Pro in einer elektroakustischen Analyse fast alle Kriterien eines Standards für sogenannte "Personal Sound Amplification Products" (PSAP), das sind in den USA bestimmte Hörhilfen ohne ärztliche Verschreibung. Die ebenfalls mit getesteten älteren AirPods der 2. Generation schnitten deutlich schlechter ab.

Die inzwischen gängigen True-Wireless-In-Ears haben damit das Potential als vergleichsweise günstige Hörhilfe zu dienen, folgern die Forscher – das müsse nun auch mit Geräten anderer Hersteller näher beleuchtet werden. Der hohe Preis und das Stigma halte viele Schwerhörige davon ab, ein Hörgerät zu tragen, heißt es in der im wissenschaftlichen Journal iScience veröffentlichten Studie – weithin verfügbare Ohrhörer könnten hier ein Ausweg sein. Mit nur 21 Teilnehmern war der Stichprobenumfang zwar sehr gering, die statistische Aussagekraft aber ausreichend, so die Forscher. Das Fehlen von Teilnehmern mit hochgradiger Schwerhörigkeit schmälere jedoch die Verallgemeinerbarkeit.

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(lbe)