Intel als Chipauftragsfertiger: Chef der Foundry Services tritt zurück

Intels Leiter der Chipauftragsfertigung geht, noch bevor das Geschäft richtig Fahrt aufnimmt. Die Nachfolge könnte der Chef einer zugekauften Firma antreten.

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(Bild: Intel)

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Senior Vice President Randhir Thakur wird ab 2023 nicht länger den Aufbau von Intels Geschäft mit der Chipauftragsfertigung verantworten. Das kündigte Firmenchef Pat Gelsinger in einer internen Mail an, laut der Thakur "andere Möglichkeiten verfolgen" wolle – eine Standardphrase bei hochrangigen Personalwechseln.

Neuigkeiten zu einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin soll es schon in Kürze geben. Intel hat Thakurs Weggang gegenüber The Register bestätigt.

Die Intel Foundry Services (IFS) wurden erst Anfang 2021 gegründet, um die Chipauftragsfertigung wiederzubeleben. Intel will für andere Unternehmen Halbleiterbauelemente produzieren und somit in direkte Konkurrenz zu den Branchenführern TSMC und Samsung treten. Das Ganze ist eine Wette auf die Zukunft, da die anfänglichen Investitionen zunächst ein Verlustgeschäft darstellen und Intel die Verzögerungen bei aktuellen Fertigungsgenerationen in den Griff bekommen muss.

Im dritten Quartal 2022 verursachte IFS ein operatives Minus von 103 Millionen US-Dollar. Kunden testen derzeit Dutzende Chipdesigns mit Intel, lassen diese aber noch nicht in Serie produzieren.

Thakur soll IFS nun noch bis zum Frühling 2023 leiten, um einen geschmeidigen Übergang für seine Nachfolge zu gewährleisten. Das passt zu einem wichtigen Termin: Anfang 2023 will Intel die Übernahme des israelischen Chipauftragsfertigers Tower Semiconductor für 5,4 Milliarden US-Dollar abschließen, um dessen Infrastruktur zu übernehmen und unter anderem das Know-how bei Automotive-Chips zu erweitern. Dem langjährigen Tower-Chef Russel Ellwanger werden gute Chancen eingeräumt, die Leitung der Intels Foundry Services zu übernehmen.

(mma)