Gewerkschaft hofft auf Amazon-Streik am Black Friday

"Make Amazon Pay", sagen Gewerkschaftler. Verdi fordert die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie einen Tarifvertrag.

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Detailaufnahme eines Amazon-Pakets. Auf dem orangen Klebeneband steht neben dem Amazon-Logo "Spend less. Smile more."

Wer hätte das gedacht: Amazon.com fordert neuerdings zu Reduktion des Konsums auf.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

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Die Gewerkschaft Verdi hat mehrere tausend Amazon-Beschäftigte in Deutschland für Freitag zu einem Streik- und Aktionstag für höhere Löhne aufgerufen. Der Tag ist unter dem Namen "Black Friday" für Rabattaktionen des Handels bekannt. In etwa der Hälfte der Lager- und Versandzentren Amazons soll die Arbeit zumindest teilweise niedergelegt werden.

Laut Verdi betrifft das Achim bei Bremen, Graben bei Augsburg, Dortmund, Koblenz, Leipzig, Rheinberg, Werne, Winsen an der Luhe sowie zwei Einrichtungen in Bad Hersfeld. Amazons neues Logistikzentrum in Kaiserslautern steht nicht auf der Liste. Der Konzern erwartet für Kunden in Deutschland keine Auswirkungen. Die Gewerkschaftler fordern von Amazon.com bessere Arbeitsbedingungen und die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels.

Auch in Frankreich und den USA haben Gewerkschaften ihre Mitglieder zum Ausstand aufgerufen. Die international koordinierte läuft unter dem Leitspruch "Make Amazon Pay". Der Konzern beschäftigt in Deutschland mehr als 20.000 festangestellte Mitarbeiter in der Logistik. Ein Amazon-Sprecher sagte, der Einstiegslohn liege inklusive Boni bei mindestens 13 Euro pro Stunde. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liege der Jahreslohn im Durchschnitt bei rund 35.000 Euro.

(ds)