Twitter-Managerin in Irland: Einstweilige Verfügung gegen Kündigung per Mail

Während die meisten Angestellten von Twitter das Unternehmen verlassen wollen oder müssen, hat eine Managerin einen Teilerfolg gegen ihre Kündigung errungen.

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(Bild: Koshiro K/Shutterstock.com)

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Während bei Twitter nach der Übernahme durch Elon Musk Tausende Angestellte entlassen wurden oder gekündigt haben, hat sich mindestens eine Managerin des US-Unternehmens vorerst erfolgreich gegen ihre Kündigung gewehrt. Wie die Irish Times berichtet, hat die Vizechefin für Öffentlichkeitspolitik in Irland eine Einstweilige Verfügung des obersten Zivilgerichts erstritten. Die Kündigung von Sinead McSweeney per E-Mail ist demnach ungültig. Sie hatte auf das Ultimatum von Musk nicht geantwortet und sei dann so behandelt worden, als habe sie gekündigt. Sie habe aber nicht gekündigt. Vor Gericht hat sie nun einen Teilerfolg errungen. Twitter habe anerkannt, dass McSweeney nicht habe kündigen wollen.

Wie die Zeitung nach dem Gerichtsverfahren zusammenfasst, hat McSweeney nach eigener Aussage noch am 13. November mit Musk telefoniert und über die Rückholung entlassener Angestellter gesprochen. Drei Tage später habe sie per E-Mail jenes Ultimatum enthalten, demzufolge allen gekündigt wird, die sich nicht den "Hardcore"-Bedingungen bei Twitter unterwerfen wollen. Darauf habe sie nicht reagiert und sei danach so behandelt worden, als habe sie gekündigt. Sie sei aus den IT-Systemen geworfen worden und habe keinen Zugang mehr zu den Büros in Dublin. Deswegen habe sie ein Meeting verpasst, was "peinlich, demütigend und ärgerlich" gewesen sei.

Das Gericht hat jetzt entschieden, dass die Kündigung nicht wirksam sei, schreibt die Irish Times. Das Anwaltsteam von Twitter habe anerkannt, dass McSweeney nicht kündigen wolle und zugesagt, dass ihre Zugänge wieder freigeschaltet werden sollen. Bislang hat die Managerin davon aber nichts bemerkt. In dieser Woche soll das Gerichtsverfahren fortgeführt werden. Das Gericht hat demnach anerkannt, dass sich McSweeney in einer Art "Niemandsland" befindet.

Twitter hatte zur Zeit der Übernahme durch Elon Musk etwa 7500 Angestellte, danach hat der US-Milliardär Tausende entlassen. Nach dem Mitte November verkündeten Ultimatum waren noch ungefähr 2700 verblieben. Wer sich dabei gegen den Job entschieden hat, bekam drei Monatsgehälter als Abfindung zugesichert. Einige hatten gemeint, dass das Ultimatum es ihnen erleichtere, den Abschied zu wagen. Musk hatte angekündigt, dass Twitter "extrem Hardcore" sein müsse, vor allem in Bezug auf die Arbeitszeit, den Aufwand und die Hingabe an die Arbeit – aber auch an Elon Musk selbst.

(mho)