EU-Kommission: Flugtaxis und Drohnendienste sollen 2030 alltäglich sein

Die EU-Kommission hat eine Strategie vorgestellt, durch die Europa bei Drohnen und Flugtaxen wettbewerbsfähig werden soll.

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2030 sollen Flugtaxen zum Alltag gehören, möchte die EU-Kommission.

(Bild: Volocopter)

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Die EU-Kommission strebt an, dass im Jahr 2030 Flugtaxis und manche Dienste mit ferngesteuerten Drohnen zum Alltag in Europa gehören. Dazu hat sie nun eine Strategie vorgelegt. Sie soll aufzeigen, wie man dem kommerzielle Drohnenbetrieb "in großem Maßstab weiterverfolgen und gleichzeitig dem Sektor neue Chancen eröffnen kann", wie es in einer Mitteilung der EU-Kommission heißt. Dabei soll sichergestellt werden, dass die Menschen Drohnen akzeptieren und unterstützen.

Dienste, die nach Meinung der EU-Kommission von Drohnen erledigt werden könnten, sind Kartierung, Bildgebung, Inspektion, Notfalldienste und Überwachung sowie dringende Lieferungen von Kleinsendungen wie biologischen Proben oder Arzneimitteln. Allerdings müssten dabei die Bedürfnisse der Bürger und Bürgerinnen berücksichtigt werden und auch ihre Bedenken, was vor allem Lärm, Sicherheit und Schutz der Privatsphäre angeht, schreibt die Kommission. Deshalb werde beispielsweise die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) beauftragt, sich weiterhin um den Fluglärm von Drohnen und Flugtaxen zu kümmern.

Flugtaxis könnten die "regelmäßige Personenbeförderung" aufnehmen, dabei zunächst allerdings nur mit Pilotinnen und Piloten an Bord. Diese sollen gut ausgebildet werden, will die Kommission sicherstellen. Langfristig sei vorstellbar, dass der Flugbetrieb vollständig automatisiert wird. Dabei verweist die EU-Kommission darauf, dass Flugtaxi-Entwickler, die unter anderem die Olympischen Spiele 2024 als einen Zieltermin ansehen, um ihre Dienste aufzunehmen – und zwar ohne Piloten in den Multicoptern. EASA habe bereits in einer Umfrage ermittelt, dass "innovative Luftmobilität" in der Bevölkerung größtenteils auf Akzeptanz stoße.

Drohnendienste könnten in bestehende Verkehrssysteme integriert werden, meint die EU-Kommision. Sie könnten zur Dekarbonisierung des Verkehrssystems beitragen, wenn sie eine Alternative zu CO₂-intensiven Verkehrsträgern bieten und gleichzeitig ihre Auswirkungen auf die Umwelt über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg möglichst gering gehalten werden.

Ein besonderes Augenmerk legt die EU-Kommission in ihrer Strategie (PDF) darauf, dass der europäische Drohnenmarkt weltweit wettbewerbskräftig sein soll. Schließlich taxiert die Kommission ihn auf ein Volumen von 14,5 Milliarden Euro im Jahr 2030 und vermutet etwa neue 145.000 Arbeitsplätze. Dafür gelte es zunächst festzulegen, welche technologischen Bausteine wie künstliche Intelligenz, Robotik, Halbleiter, EU-Weltraumdienste und mobile Telekommunikation besonders bedeutend sind. Zudem betont sie mögliche Synergien zwischen Zivil- und Verteidigungsdrohnen sowie für erhöhte Drohnenabwehrfähigkeiten und Systemresilienz. Das entspreche dem im Februar 2020 angenommenen Aktionsplan für Synergien zwischen der zivilen, der Verteidigungs- und der Weltraumindustrie.

(anw)