Kanye West verherrlicht Nazis: Rechtes Netzwerk Parler sagt Übernahme ab

Während Kanye West/Ye in einem Fernsehauftritt Nationalsozialisten verherrlicht, sagt Parler die geplante Übernahme ab. Auf Twitter wird der Rapper gesperrt.

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(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

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Der US-amerikanische Künstler Kanye West – der inzwischen offiziell Ye heißt – wird das vor allem bei Rechten und Rechtsextremen beliebte soziale Netzwerk Parler doch nicht kaufen. Das teilte Parler am späten Donnerstag mit, zur gleichen Zeit hatte Kanye West/Ye einen Talkshow-Auftritt, in dem er – versteckt hinter einer strumpafrtigen Maske – mehrfach die Nationalsozialisten und vor allem Adolf Hitler verherrlichte. In dem Statement von Parler heißt es aber, dass man bereits Mitte November einvernehmlich beschlossen habe, die Übernahme abzusagen.

Kanye West/Ye und Parler-Betreiber Parlement Technologies hatten die geplante Übernahme Mitte Oktober angekündigt, eigentlich sollte der Deal noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Weitere Informationen, etwa zur Kaufsumme, hat es nicht gegeben. In den folgenden Wochen hat dann Elon Musk Twitter übernommen und dort unter anderem den Account von Kanye West/Ye wieder freigegeben, nachdem der dort zuvor wegen antisemitischer Äußerungen gesperrt worden war. Weil West/Ye nun das Bild eines Hakenkreuzes in einem Davidstern geteilt hat, hat Twitter ihn erneut gesperrt, teilte Musk mit. West/Ye hat am Donnerstag unter anderem erklärt, dass er das Wort "böse" im Zusammenhang mit Nazis nicht möge, er liebe sie.

Parler beschreibt sich selbst als Plattform für freie Meinungsäußerung; dass die in Gefahr sei, behauptet auch der neue Twitter-Chef Elon Musk. Parler ist ein Gegenangebot zu den gängigen sozialen Netzwerken, die allerdings deutlich stärker gegen Falschinformationen, Rassismus und Hassrede vorgehen – wovon Twitter zuletzt Abstand genommen hat. Während und nach den US-Präsidentschaftswahlen 2020 erhielt das Netzwerk einen starken Zulauf, Anhänger von Donald Trump versammelten sich hier, da dessen falschen Wahlbetrugsvorwürfe hier nicht gelöscht wurden. Trumps Ehefrau Melania hat im Februar angekündigt, Parler zu ihrer "Social-Media-Heimat" zu machen, ihr Ehemann setzt aber weiter auf eine eigene Twitter-Alternative namens "Truth Social".

(mho)