Zwei Kilometer pro Woche: Pipeline zum LNG-Terminal ist im Boden

In Wilhelmshaven kann das LNG-Terminal pünktlich seinen Betrieb aufnehmen. Neben seeseitigen Anlagen ist auch die Verbindung zum deutschen Gasnetz fast fertig.

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Archivaufnahme vom Beginn der Bauarbeiten an der Pipeline zwischen LNG-Terminal und Gasfernnetz

Archivaufnahme vom Beginn der Bauarbeiten an der Pipeline zwischen LNG-Terminal und Gasfernnetz

(Bild: OGE)

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Die Wilhelmshaven-Anschluss-Leitung (WAL), die das erste staatlich initiierte LNG-Terminal Deutschlands mit dem Gasfernleitungsnetz verbindet, liegt komplett im Boden. Das gab die Betreibergesellschaft Open Grid Europe (OGE) in ihrem Newsletter bekannt. Am 20. Dezember soll sie den Betrieb aufnehmen. Im Schnitt seien etwa zwei Kilometer Pipeline pro Woche verlegt worden, was laut OGE in Deutschland ungewöhnlich schnell für solche Bauvorhaben sei.

Durch die 26,3 Kilometer lange Leitung fließt das Gas, das zuvor per Schiff in tiefkaltem flüssigen Zustand (LNG) gebracht und an Bord einer schwimmenden Einheit (FSRU) wieder gasförmig gemacht wird. Am anderen Ende der Leitung befinden sich Gasspeicher-Kavernen in Etzel (Ostfriesland), wo auch Anschluss an Gasfernleitungen (NETRA) besteht.

Insgesamt habe die Bauzeit nur 12 Wochen betragen, teilt die OGE mit. Nach der Planung zwischen März und Mai und der Genehmigungsphase zwischen Mai und August wurde mit den Arbeiten begonnen. Aktuell laufen noch Restarbeiten wie der Bau der Gasdruck-Regel- und Mess-Anlagen (GDRM). Am 13. Dezember soll die sogenannte Begasung der Rohrleitung erfolgen.

Zuvor wird die Pipeline noch mit Wasser gefüllt, um sie einer Druckprüfung zu unterziehen, bei der sie den doppelten Betriebsdruck aushalten muss. Eine erste solche Prüfung habe bereits stattgefunden. Außerdem wird mit sogenannten Molchen – spezielle Inspektionsgeräte – überprüft, ob die Leitung von innen irgendwelche Verformungen und Schäden aufweist.

Mitte November wurden bereits die seeseitigen Anlagen des LNG-Terminals feierlich eingeweiht. In Wilhelmshaven entstehen zwei Terminals. Für beide wird eine vom Bund gecharterte FSRU bereitgestellt. Das erste Terminal, das noch dieses Jahr fertiggestellt ist, wird von Uniper betrieben. Das zweite gehört der TES, die den Anlandepunkt schon nach wenigen Jahren zum Wasserstoff-Hub umbauen möchte. Die Anschlussleitung nach Etzel ist laut Betreiber OGE bereits für den zukünftigen Transport von Wasserstoff ausgelegt. Es ist für das gesamte Bundesgebiet im Gespräch, vorhandene Erdgasinfrastruktur künftig für Wasserstoff zu nutzen.

(mki)