Defekte Butterfly-Tastatur: Apple beginnt mit Entschädigung

50 Millionen US-Dollar sollen US-Kunden erhalten, die Ärger mit Apples MacBook-Pro-Tastaturen hatten. Je nachdem sind mehrere 100 US-Dollar drin.

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Zerlegte Butterfly-Tastatur.

Eine zerlegte Butterfly-Tastatur.

(Bild: iFixIt)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat damit begonnen, Geldentschädigungen an Betroffene in den USA vorzubereiten, die Ärger mit der Butterfly-Tastatur ihres MacBook Pro hatten. Dies folgt auf einen über mehrere Jahre andauernden Prozess, bei dem Sammelkläger und ihre Anwälte insgesamt 50 Millionen US-Dollar Kompensation erstreiten konnten. Die Summe wird im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung bezahlt, Apple selbst musste keine Schuldeingeständnis abgeben.

Das besonders dünne Keyboard mit seiner Schmetterlingsmechanik war von Apple im Jahr 2015 eingeführt worden und wurde erst 2019 vom Markt genommen. Die Tastatur neigte dazu, Staub und Krümel aus der Umgebung besonders leicht aufzunehmen und anschließend zu versagen – Tasten klemmten, es kam zu Geistertippern und Ablösungen ganzer Keys. Die Reparatur stellte sich als äußerst schwierig heraus, da Apple eine komplexe Mechanik verbaute. Zwischenzeitlich tauschte der Konzern einfach ganze Tastaturen kostenlos, wobei es nicht selten vorkam, dass die Problemen Monate später gleich wieder auftraten.

Die Sammelklage war über mehrere Jahre vorbereitet worden und kam dann im Frühjahr 2021 vor einen Richter. Rund ein Jahr später, im Sommer 2022, kam es dann zu besagter außergerichtlicher Einigung. Diese galt allerdings weder für internationale Kunden noch für Käufer außerhalb bestimmter US-Bundesstaaten. Die Kunden müssten – so hieß es zumindest zunächst – in Florida, Kalifornien, New York, New Jersey, Illinois, Michigan sowie Washington ansässig sein, um zu profitieren. Kunden, die sich registriert hatten, bekamen nun in dieser Woche eine E-Mail zum weiteren Vorgehen. Darin heißt es, das Gericht habe Ende November die Auszahlung "vorläufig genehmigt". Weitere Details sind auf einer eigens eingerichteten Website zu finden.

Es gibt bei der Auszahlung mehrere Klassen. Dabei wird betrachtet, wie häufig Apple in den vier Jahren der Auslieferung der Butterfly-Tastaturen nachbessern musste. Sofortauszahlungen sollen diejenigen Apple-Kunden erhalten, die mindestens zwei Reparaturen des sogenannten Topcase – in dem die Tastatur steckt – mitmachen mussten. Passierte dies nur einmal, muss ein eigener Antrag auf Kompensation gestellt werden. Der Austausch einzelner Tasten wiederum wird genauso gehandhabt, hier sind allerdings nur kleine Zahlungen drin.

Insgesamt sollen Betroffenen bis zu 400 US-Dollar pro Nase zustehen – in jenen Fällen mit mehrfachem Austausch (zweimal oder häufiger). Diese Klasse soll bereits im Dezember eine Benachrichtigung erhalten. Wer nicht dazugehört, muss sich bis Anfang März melden. Eine abschließende Genehmigung der Auszahlung durch das Gericht erfolgt dann Mitte März 2023. Die 50 Millionen Dollar werden zwischen betroffenen Kunden und den Anwälten, die die Sammelklage koordiniert haben, aufgeteilt.

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(bsc)