Möglicherweise OLED-Bildschirme von Samsung fürs iPad

Einem Bericht zufolge "priorisiert" der südkoreanische Konzern die Arbeit an iPad-geeigneten OLED-Screens. Kaufen will sie Apple wohl ab 2024.

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Samsung

(Bild: Yugong Luo / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Apple wird sich bei seinen ersten OLED-iPads wohl aus dem Samsung-Display-Regal bedienen. Wie das südkoreanische Elektronikfachblatt The Elec in dieser Woche berichtet, baut der Konzern deshalb derzeit seine Produktion um und wird mit dem OLED-Spezialisten Canon Tokki kooperieren, der notwendige Maschinen liefern soll. Damit fällt offenbar ein von Samsung geplanter Prozessumstieg flach, weil sich das Unternehmen auf die Apple-Lieferungen konzentrieren will.

Dass Apple beim iPad den Umstieg in Richtung OLED plant, hält sich seit mehreren Jahren als Gerücht. Die Tablets sollen dabei als ein erster Schritt dienen, bevor auch bei portablen Macs die neue Bildschirmtechnik verbaut wird. Aktuell arbeitet Apple sowohl beim iPad Pro mit 12,9 Zoll als auch MacBook Pro mit 14 und 16 Zoll mit der Mini-LED-Technik. OLED-Screens stecken hingegen nur im iPhone.

Zuletzt hieß es, dass erste größere OLED-Geräte im Jahr 2024 von Apple erscheinen werden. Das deckt sich offenbar mit den Samsung-Planungen, über die The Elec schreibt. Ursprünglich wollte Samsung sogenannte Gen-8-Panels bauen, die mit einem Full-Cut-Verfahren mit vertikaler Deposition hergestellt werden. An diesem hatten die Südkoreaner ein Jahr lang mit Ulvac aus Japan gearbeitet, so der Bericht.

Mit Canon Tokki soll es nun ein Half-Cut-Verfahren mit horizontaler Deposition werden. Da diese Methode bereits kommerziell im Einsatz ist, eignet sie sich für das iPad. Die Gen-8-Panels hätte man etwa für Asus und andere PC-Hersteller brauchen können. Allerdings sieht Samsung Display aufgrund der erwarteten Rezession hier offenbar weniger Vermarktungspotenzial. Apple gilt hingegen als stabiler Abnehmer.

Apple lässt sich beim Einkauf großer OLEDs erstaunlich lange Zeit. Beim iPhone gehören Displays mit kleiner Diagonale bereits seit 2017 zum Standard, damals kamen sie erstmals mit dem iPhone X zum Einsatz. Apple verwendet proprietäre Verfahren, um Burn-in-Effekte und andere negative Aspekte der Technik auszuschließen. Günstigere iPhones wie das SE, alle iPads und alle Macs (inklusive Standalone-Displays) kommen jedoch nach wie vor mit LCD-Screens, bestenfalls mit besagter Mini-LED-Technik für mehr Bildhelligkeit und High Dynamic Range (HDR).

Erster Lieferant von OLEDs im iPhone war Samsung, später folgte auch LG. Versuche, den chinesischen Anbieter BOE als dritten OLED-Lieferanten zu etablieren, scheiterten zunächst wegen Konflikten bei der Einhaltung der Produktionsstandards, die Apple vorgibt. Bei Samsung scheint man sich über eine Ausweitung der Kundenbeziehung zu Apple auf das iPad – und später den Mac – zu freuen: "Der wirtschaftliche Abschwung in diesem Jahr bedeutet auch, dass Samsung Display es nicht eilig hat, mit den Ausgaben für OLED-Panels der Gen 8 zu beginnen, wenn die Nachfrage im Consumer-Electronics-Bereich gering ist", schreibt The Elec.

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(bsc)