Klimawandel: 2022 laut NASA fünftwärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

Auch das vergangene Jahr gehört wieder zu den wärmsten seit mehr als 100 Jahren. Das haben mehrere Wissenschaftsorganisationen ermittelt.

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Vor allem auf der Nordhalbkugel steigen die Temperaturen stark an.

(Bild: NASA’s Goddard Space Flight Center/Kathleen Gaeta)

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Das vergangene Jahr war gemeinsam mit 2015 das fünftwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das hat die NASA in Bezug auf die durchschnittliche Oberflächentemperatur ermittelt. Die lag demnach um 0,89 °C über dem Mittel der Jahre 1951 bis 1980. Das sei bereits 1,11 °C über dem Mittel des ausgehenden 19. Jahrhunderts und bestätige einmal mehr das alarmierende Ausmaß der Erderwärmung. Besonders stark sei die Zunahme der Temperaturen in der Arktis, der Anstieg dort sei inzwischen viermal so hoch wie im globalen Mittel. Außerdem hat die US-Weltraumagentur bestätigt, dass der Ausstoß an Treibhausgasen nach einem Rückgang zu Beginn der Coronapandemie wieder so stark sei wie zuvor.

Die von den Forschern und Forscherinnen mit der Erwärmung der Atmosphäre und der Ozeane in Verbindung gebrachten Folgen hätten auch im vergangenen Jahr Menschen rund um den Globus zu spüren bekommen, schreibt die NASA. Sie erinnert an die verheerenden Regenfälle und Überflutungen in Pakistan, die anhaltende Megadürre im Südwesten der USA und den zerstörerischen Hurrikan Ian. Obendrein hat China im Sommer 2022 eine Hitzewelle erlebt, die alles übertroffen hat, was es in der Klimageschichte der Welt jemals gegeben hat.

Die NASA erinnert nun daran, dass 2022 auch global zu den wärmsten Jahren überhaupt gehört hat, obwohl zum dritten Mal in Folge La Niña herrschte. Das Gegenstück zu El Niño sorgt eigentlich dafür, dass die weltweiten Durchschnittstemperaturen sinken, bei der NASA geht man davon aus, dass es andernfalls noch einmal 0,06 °C wärmer gewesen wäre.

Parallel zur NASA hat die US-Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA am Donnerstag das Ergebnis einer unabhängigen, eigenen Untersuchung publiziert. Demnach war 2022 das sechstwärmste Jahr seit 1880. Während die NOAA ebenfalls verschiedene Naturkatastrophen aus dem vergangenen Jahr aufzählt, weist die Behörde vor allem darauf hin, dass das Meereis um die Antarktis weiter zurückgegangen ist als in allen anderen Jahren, mit Ausnahme nur von 1987.

(mho)