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Videokonferenzen: Nvidia Broadcast erzeugt per KI-Effekt virtuellen Augenkontakt

Nvidias Tool Broadcast simuliert den direkten Blick in die Kamera bei Videokonferenzen und Livestreamings. Eine KI verändert in Echtzeit das Aussehen der Augen.

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Links: Der Blick geht an der Kamera vorbei, vielleicht zu einem Teleprompter. Rechts: Der KI-Effekt der Nvidia-Software verändert die Blickrichtung zur Kamera.

(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Angela Meyer

Blickkontakt halten ist beim Livestreaming und in Videokonferenzen nicht immer einfach: Das Videobild des Gegenübers sitzt bestenfalls ungefähr da, wo die Kamera das eigene Bild einfängt. Konzentriert man sich auf die Kamera, sieht man die anderen Teilnehmenden nicht, was sich komisch anfühlt, oder man schaut immerzu auf das Videobild und damit im Kamerabild irgendwohin, was die anderen irritiert. Auch beim Streamen hybrider Veranstaltungen konzentrieren die meisten ihren Blick vor allem auf das Publikum im Raum statt auf die Kamera.

Mit dem Update auf Version 1.4 soll das Tool Nvidia Broadcast dieses Problem vermeiden. Der Eye Contact Effect simuliert die Augenbewegungen in Echtzeit so, dass es aussieht, als schaue man ständig in die Kamera. Bewegt man den Kopf deutlich von der Kamera weg, wird der simulierte Augenkontakt wieder in die Aufnahme des tatsächlichen Blicks überführt.

Ein weiteres Beispiel für die Nützlichkeit dieses Effekts ist laut Nvidia das Ablesen von Notizen oder einem Teleprompter. Dabei stellt sich ebenfalls die Wirkung ein, dass der Blick leicht an der Kamera vorbeigeht. Der KI-Effekt Eye Contact befindet sich derzeit in einem Betatest, Nvidia bittet Nutzer, Rückmeldung zu senden, damit die Software verbessert werden kann. Laut der Ankündigung stehen "Millionen Kombinationen von Augenfarbe und Licht" zur Verfügung, um möglichst unbemerkt in das reale Video einzugreifen.

Mit solchen und weiteren KI-Effekten hat Nvidia zuvor schon gearbeitet: Mit der Maxine-Plattform können Entwickler bereits seit Längerem Videostreams verbessern oder die übertragene Datenmenge reduzieren. Auch die Funktion Eye Contact tauchte dort bereits auf.

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(anm)