Flugchaos in den USA: "Unabsichtlich" gelöschte Dateien als Ursache

Bei Arbeiten am System für das Backup einer wichtigen Datenbank seien versehentlich Dateien gelöscht worden, teilte die FAA jetzt mit. Man habe nachgebessert.

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(Bild: Jaromir Chalabala/Shutterstock.com)

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Die massiven Probleme im US-Luftverkehr vor anderthalb Wochen gehen auf "unabsichtlich" gelöschte Dateien zurück. Das teilte die US-Flugaufsicht FAA mit und ergänzte, dass der Fehler externen Auftragnehmern passiert sei. Die hätten an einem System gearbeitet, das dafür verantwortlich ist, die primäre Datenbank mit dem Backup zu synchronisieren und dort einen Fehler beheben wollen. Weiterhin gebe es keine Hinweise auf eine Cyberattacke oder böswillige Absicht. Man habe die notwendigen Reparaturen vorgenommen und Schritte unternommen, um das System widerstandsfähiger zu machen. Wie der Fehler zu dem Flugchaos führen konnte, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Infolge des Problems hatte die FAA am 11. Januar Tausenden Flugzeugen in den USA vorübergehend die Starterlaubnis entzogen, Dutzende Flüge wurden abgesagt. Hintergrund war das Problem bei der zentralen Sammlung aller sogenannten NOTAMs für die Vereinigten Staaten. Die Notice to Air Missions enthalten kurzfristige Informationen zu vorübergehenden oder anhaltenden Änderungen, die für das Personal in der Luftfahrt wichtig sind. Durch das versehentliche Löschen war offenbar die gesamte Datenbank beschädigt worden, weswegen die Federal Aviation Administration entschieden hatte, das ganze System neu zu starten. Der ohnehin zeitaufwendige Prozess hat dann nicht reibungslos geklappt.

In den USA hat das sich anschließende Flugchaos den Blick auf die ziemlich veraltete Technik gelenkt: Die NOTAMs gehen auf ein System zurück, mit dem Kriegsschiffe ab 1869 über gedruckte Meldungen gewarnt wurden. Der Umstieg auf Telekommunikationstechnik erfolgte dann 1947 und aktuell wird an einer Modernisierung gearbeitet. Die Umstellung soll aber noch bis 2029 dauern. Jetzt wollen Abgeordnete aus dem US-Kongress den Ausfall vom 11. Januar aufarbeiten und haben dazu Dokumente angefordert, berichtet das Wall Street Journal.

(mho)