Gnome: Nutzer verwenden Fedora auf Lenovo-PCs mit Gimp, Firefox und Google-Konto

Das Gnome-Projekt wollte seine User-Basis und deren Systeme besser kennenlernen. Die Ergebnisse teilte das Team hinter der Desktop-Umgebung nun.

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Linux Kernel 5.1

(Bild: Charles Bergman / shutterstock.com)

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Das Team hinter der freien Desktop-Umgebung Gnome hat die Ergebnisse einer groß angelegten Umfrage veröffentlicht. Die Daten der Auswertung des Tools gnome-info-collect sollen dem Projekt bei der Weiterentwicklung der Software helfen. Gnome hatte im August 2022 zur Teilnahme aufgerufen, rund 2500 Gnome-User folgten dem Aufruf und luden ihre Daten auf den Server.

Demnach nutzen mehr als die Hälfte derjenigen, die bei der Desktop-Umgebung auf Gnome setzen, Fedora (54,7 Prozent). Das ist wenig überraschend, schließlich ist Gnome die Standard-Oberfläche bei Fedora. Gleiches gilt inzwischen jedoch auch für Ubuntu, das lediglich 10,6 Prozent der Gnome-Nutzer einsetzt. Auf Rang zwei liegt Arch-Linux, das bei 18,6 Prozent installiert war. Bei der verwendeten Hardware liegt Lenovo mit 23,5 Prozent vor Dell (15 Prozent) und ASUS (11,9 Prozent).

Bei den Sharing-Features ist der Remote-Login per SSH besonders beliebt: 21 Prozent haben die Funktion aktiviert, auf dem zweiten Platz der Teilen-Anwendungen liegt der Remote-Desktop mit 9,9 Prozent. Bei fast allen Gnome-Installationen ist auch die Desktop-App-Verteil-und-Virtualisierungs-Software Flatpak installiert (93,1 Prozent) und in Verwendung (84 Prozent). Über 83 Prozent hatten zudem mindestens eine Shell-Erweiterung aktiviert. Die Bildbearbeitung Gimp war auf 58,4 Prozent der Systeme installiert, VLC auf 53,7 Prozent.

Beim Browser setzten die Befragten entgegen der Verteilung über alle Betriebssysteme hinweg mehrheitlich auf Firefox (73,1 Prozent). Google Chrome folgt in der Open-Source-affinen-Gruppe erst auf dem zweiten Rang (11,6 Prozent). Über die Hälfte der Gnome-User hat zudem mindestens einen Online-Account registriert (55,7 Prozent), in der Subgruppe am häufigsten vertreten ist ein Google-Konto (75,3 Prozent), mit weitem Abstand gefolgt von einem Nextcloud- (28,4 Prozent) und einem Microsoft-Zugang (19,1 Prozent).

Korrekterweise räumt der Blogpost von Gnome-Designer Allan Day aber ein, dass man die Umfragedaten nicht als repräsentativ betrachten könne. Weil man nur per Social-Media zur Teilnahme aufgerufen habe, handele es sich vielmehr nur um ein engagiertes Sub-Set der Gnome-Userschaft. Dennoch haben insgesamt 2560 Menschen teilgenommen.

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Die Ergebnisse, so schließt der Blogpost, gäben "starke Hinweise darauf, auf welche Features sich das Gnome-Projekt konzentrieren" sollte – welche Schlüsse man aber konkret zieht, wird nicht weiter ausgeführt. Wegen möglicher Privatsphärebedenken bezüglich der erhobenen Informationen wolle man die Rohdaten nicht veröffentlichen, der Blogpost listet die Ergebnisse jedoch ausführlich.

(jvo)