Apples Entwicklung von WLAN-Chips stockt angeblich

Bislang bedient sich Apple bei iPhone, Mac & Co. in Sachen WLAN bei Broadcom, will aber eigene Chips. Offenbar gibt es nun Schwierigkeiten, das bald zu ändern.

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Frau mit iPhone, leicht frustriert.

(Bild: fizkes / Shutterstock.com)

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Apple scheint mit seinen Versuchen, bei der Funkttechnik unabhängig von großen Zulieferern zu werden, nicht wirklich voranzukommen. Nachdem seit Jahren darauf gewartet wird, dass der iPhone-Produzent ein eigenes 5G-Modem entwickeln wird, um Qualcomm-Technik zu ersetzen, scheint es nun auch beim Design eigener WLAN-Chips zu knirschen. Das berichtet der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo vom taiwanischen Investmenthaus TF International Securities.

Seinem jüngsten Report an Investoren zufolge sei ein die Arbeit an einem vom Apple designten WLAN-Chip aktuell pausiert worden. "Meiner jüngste Erhebung in der Halbleiterindustrie (...) zeigt, dass Apple die Entwicklung seines eigenen Wi-Fi-Chips vorerst gestoppt hat", schreibt Kuo. Ein Grund könnte sein, dass der iPhone-Hersteller plant, WLAN-Funktionen mit Bluetooth zu kombinieren, um gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Das sei herausfordernder, so Kuo.

Letzten Gerüchten zufolge hatte Apple sogar vor, für 2024 oder 2025 iPhones mit komplett eigener Funktechnik auf den Markt zu bringen. Apple wolle bis spätestens übernächstes Jahr eigene Funkchips im iPhone verbauen – und zwar nicht nur das Baseband, so die Finanznachrichtenagentur Bloomberg Anfang Januar. Bis 2025 solle sowohl der Switch weg von Qualcomm auf ein eigenes 5G-Modem erfolgen als auch ein eigenes kombiniertes WLAN- und Bluetooth-Bauteil ins iPhone Einzug halten. Letzteres würde die seit vielen Jahren verbauten Komponenten von Broadcom ersetzen, hieß es. Der Bericht sorgte für einen Rückschlag bei der Aktie des Chipspezialisten, der allerdings auch andere Komponenten für das iPhone baut.

Apple soll nun aber seine Ressourcen für die Chipentwicklung neu verteilt haben. Es gehe dem Konzern jetzt mehr um neue 3-Nanometer-SoCs als um WLAN-Komponenten. Apple habe aktuell "unzureichende Entwicklungsressourcen" und verschiebt daher seinen Zeitplan nach hinten.

Ein weiteres Argument gegen einen eigenen Apple-WLAN-Chip sei die sehr schnelle Entwicklung der Technik, glaubt Kuo. Es sei deshalb riskant, eigene Chips zu entwickeln. Der Konzern hatte erst kürzlich damit begonnen, Wi-Fi 6E in ersten Macs zu implementieren, einmal mehr mit Chips von Broadcom, die das Unternehmen seit vielen Jahren nutzt. Für das iPhone 15 in diesem Jahr erwartet Kuo bereits den 6E-Standard.

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(bsc)