AirTags zum Tracking von Hunden: Gut oder gefährlich?

Immer mehr Hundebesitzer nutzen Apples AirTags-Tracker, um zu überwachen, wo sich ihr Tier gerade befindet. Tierärzte warnen wegen eines speziellen Problems.

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(Bild: Zivica Kerkez/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Apples AirTags sind beliebt: Die kleinen Bluetooth- und Ultra-Wideband-Tracker gelten als kostengünstig, laufen lange mit einer Batterieladung und funktionieren fast überall, solange sich Apple-Geräte in der Nähe befinden. Da kommt mancher Benutzer schon auf die Idee, die Technik auch als Tiertracker zu verwenden. So gibt es im Handel zahlreiche Lösungen, AirTags etwa am Halsband zu befestigen. Doch genau vor solchen Ideen warnen nun Tierärzte in den USA. Es komme nämlich zunehmend dazu, dass Hunde (und manchmal auch Katzen) die Tracker verschlucken. Und genau das kann enorm gefährlich sein.

Wie das Wall Street Journal in einem ausführlichen Bericht schreibt, sind Veterinäre immer häufiger mit der Problematik konfrontiert. Sie posten Röntgenaufnahmen, in denen die im Magen oder gar Darm befindlichen Apple-Tracker zu sehen sind. Die Fälle erinnern an Warnungen an Eltern, ihre Kinder AirTags – und insbesondere die darin enthaltenen Knopfzellen – nicht verschlucken zu lassen. Apple selbst warnt nur, hat hier allerdings keine Lösung. Zuletzt hatte der Konzern sogar vor mit Bitterstoffen überzogenen CR2032ern gewarnt, weil diese nicht optimal ins Gehäuse zu passen scheinen.

Verschluckt ein Hund einen AirTag – dies erfolgt zumeist in einem Happs – kann das gut ausgehen, muss aber nicht. Je nach Größe des Tieres und den biologischen Gegebenheiten können die AirTags erbrochen werden – oder sogar "verdaut" und mit dem Kot ausgeschieden. Schlimm wird es, wenn die Tracker im Körper verbleiben und zu einem Magen- oder Darmverschluss führen. Die Tracker sind zwar wasserresistent und staubsicher, doch besteht auch die Möglichkeit, dass Stoffe aus der Batterie auslaufen und Organe geschädigt werden.

Entsprechend sollte man dafür sorgen, dass AirTags so schnell wie möglich aus Hund (oder großer Katze) kommen. Ob es bereits zu Todesfällen kam, ist bislang unklar. Eine Hülle fürs Halsband ist hingegen nicht immer eine Lösung. So gelang es einem Labrador aus Washington, diese zu entfernen und aufzufressen. Ein betroffener Mann wunderte sich dann, dass der AirTag zwar noch über die "Wo ist?"-App zu tracken war, er sich aber nicht mehr an dem 22 Kilo schweren Hund zu befinden schien. Des Rätsels Lösung: Der Labrador hatte den AirTag geschluckt. Glücklicherweise erbrach er ihn später.

Wer seine AirTags zum Tracking eines Hundes nutzen will, sollte also einiges beachten. Dazu gehört, sich ein möglichst stabile am Halsband zu befestigendes Case zu besorgen – oder besser gleich ein Halsband, dass für die Tracker ausgelegt ist und diese darin fest montiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund ein ganzes Halsband zu sich nimmt, ist wesentlich geringer als dass er einen einzelnen Tracker frisst, der von diesem abfällt. Die Zubehörindustrie arbeitet längst an dem Problem, wie ein schneller Blick auf Amazon zeigt.

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(bsc)