Cebit

Mainboards für die Desktop-PCs von morgen

MSI zeigt auf der CeBIT ein AM2+-Board mit vier DDR2- und ebenso vielen DDR3-Slots. Gigabyte hingegen verrät Details zu SLI-Unterstützung bei den LGA1156-Mainboards, während Asus bereits ein Board mit Nvidia nForce 980a SLI ausstellt.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Zwar sind die mit Mainboards behangenen Wände kleiner und seltener als auf früheren Messen, dennoch finden sich auch bei dieser CeBIT zahlreiche Mainboard-Neuheiten in den verschiedensten Entwicklungszuständen. Schon recht weit gediehen scheint etwa das mit acht Speichersockeln bestückte 790GX-8D bei MSI (H21/E28), das sich für AM2+- und AM3-CPUs eignet und bis zu vier DDR2- oder ebenso viele DDR3-DIMMS aufnimmt; so kann man etwa beim Kauf eines neuen Boards erstmal den alten Speicher weiter nutzen und später umschwenken. Über einen kleinen auf der Platine aufgesetzten Drehregler können Übertakter das Board sogar ausreizen, während etwa ein Spiel den Bildschirm für sich einnimmt – offenes Gehäuse vorausgesetzt.

Mainboards für die Desktop-PCs von morgen (8 Bilder)

MSI 790GX-8D

Volle Flexibilität mit AM2+ und AM3: Jeweils vier Speichersockel für DDR2- und DDR3-DIMMs. Man darf allerdings nur eine der zwei Speichermodularten stecken.

Reichlich finden sich auch die gestern bereits gesichteten LGA1156-Mainboards für Intels kommende Prozessorgeneration Lynnfield; sie sollen laut den Board-Herstellern im dritten Quartal dieses Jahres in den Handel kommen. Auf den meisten für Lynnfield gedachten ATX-Platinen thronen mindestens zwei PEG-Slots, die beim Einsatz von zwei Grafikkarten mit je 8 PCIe-Lanes angebunden werden. MSI verbaut auf dem derzeitigen Vorabmuster allerdings einen Nvidia-PCIe-Switch, um neben CrossFireX auch SLI zu unterstützen und die Slots mit jeweils 16 Lanes anzusteuern. Gigabyte (H21/D56) hingegen verzichtet auf den Extra-Chip, erwähnte im Gespräch mit c't allerdings, dass das Board dennoch SLI ermöglichen würde: Nvidia würde den Board-Herstellern aber wohl SLI-Lizenzen anbieten wollen, wie Nvidia sie für X58-Mainboards, nicht aber für ältere Desktop-Chipsätze von Intel offeriert. Die Lizenzen sollen 5 US-Dollar kosten; ein nForce-PCIe-Switch schlage hingegen mit zirka 20 US-Dollar zu Buche.

Bei den für Clarkdale geeigneten Boards mit Grafikausgängen sitzt meist nur ein PEG-Slot, der laut den Board-Herstellern immer mit 16 PCIe-Lanes angebunden wird. Die meisten der Clarkdale-Boards haben VGA-, DVI- oder HDMI-Ausgänge – ein DisplayPort-Ausgang ließ sich bislang nirgends finden. Laut Gigabyte würde auch der Lynnfield in den Clarkdale-Boards laufen; mangels Grafikunterstürzung in der CPU würden die Grafikausgänge dann natürlich nicht arbeiten.

Bei Asus (H26/D39) findet sich das Marine Cool Mainboard – eine Konzeptstudie mit eingebauter UPS, bei der in den Sternen steht, ob sie je in die Massenproduktion geht. Früher oder später in den Handel gehen dürfte hingegen wohl ein AM2+-Board, das dem jetzt gezeigten M4N82 ähnelt. Vorher muss Nvidia den auf der Platine verwendeten High-End-Chipsatz nForce 980a SLI aber erstmal vorstellen; wann das der Fall sein wird, war nicht zu erfahren.

Gigabyte will verstärkt Sieben-Segment-LEDs zur Ausgabe von POST-Codes verbauen, um die Fehlerdiagnose zu erleichtern, wenn der Bildschirm beim Einschalten nichts anzeigt. MSI arbeitet an Winki, ein auf einer Steck-SSD installiertes Mini-Linux zum Surfen, Chatten und Telefonieren – Mitbewerber Asus hat etwas ähnliches unter dem Namen ExpressGate schon länger im Angebot. Asrock (H21/C40) zeigt auf der Messe neben zahlreichen 780G-Boards das für Intels Desktop-CPU-Flaggschiff Core i7 geeignete High-End-Board X58 Supercomputer, auf dem eine Telsa C1060 und drei Quadro FX ihre Rechenpower im Betrieb mit Linux unter Beweis stellen – ein Test des Boards findet sich in der seit gestern im Handel erhältlichen c't 06/09. Reichlich zu sehen waren an den Ausstellungswänden auch Atom-Boards – bei Biostar (H21/B54) etwa eines mit sehr großem Kühlkörper, was eine leise Kühlung mit einem großen Lüfter ermöglichen sollte. (thl)