iPhone-Mangel: Apples Cashflow fällt deutlich

Apple hatte im Weihnachtsgeschäft massive Produktionsschwierigkeiten wegen Corona-Lockdowns in China. Das zeigt sich auch in den neuen Zahlen.

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Tim Cook, dahinter ein buntes Apple-Logo

Apple-Chef Tim Cook bei einer Veranstaltung des iPhone-Herstellers: Kein einfaches Quartal gehabt.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat in den drei Monaten bis Ende 2022, dem wichtigen Weihnachtsquartal, die Gewinn- und Umsatzerwartungen der Wall Street verpasst – und das erstmals seit 2016. Hauptgrund sind schlechtere iPhone-Verkäufe als erhofft, was laut dem Konzern vor allem mit großen Fertigungsschwierigkeiten in China zu tun hatte. Diese führten dazu, dass die beliebtesten Modelle des Jahres, iPhone 14 Pro und Pro Max, zum Fest kaum zu kriegen waren. Dies hatte auch negative Auswirkungen auf die Gesamteinnahmen.

Für Apple war das Quartal bereits das erste des Finanzjahres 2023. Der berichtete Umsatz ist um gut fünf Prozent auf 117 Milliarden US-Dollar gesunken, der Betriebsgewinn um gut 13 Prozent auf 36 Milliarden Dollar und der Nettogewinn um den gleichen Anteil auf 30 Milliarden Dollar. Daraus ergibt sich ein Quartalsgewinn pro Aktie von 1,89 US-Dollar. Die Börsianer hatten laut IBES / Refinitiv 1,94 Dollar pro Aktie erwartet, und etwa vier Milliarden Dollar mehr Umsatz. "Wir alle müssen uns weiterhin in einem schwierigen Umfeld zurechtfinden", kommentierte Apple-Chef Tim Cook.

Er sei stolz, Apples "bestes Produkt- und Dienstleistungsangebot aller Zeiten" zu haben: "Wie immer konzentrieren wir uns auf die Langfristigkeit und orientieren uns bei allem, was wir tun, an unseren Werten." Tatsächlich hat der Konzern bislang keine großen Entlassungen angekündigt – im Gegensatz zur Silicon-Valley-Konkurrenz, obwohl Apples operativer Cashflow um fast 28 Prozent auf 34 Milliarden Dollar eingebrochen ist.

Die Apple-Aktie fiel nachbörslich um zwischenzeitlich vier Prozent, nachdem sie sich in den letzten Wochen erholt hatte. Apple wird zum 16. Februar eine Dividende in unveränderter Höhe von 23 US-Cent pro Anteilsschein zahlen. Letztes Quartal hat der Konzern 25 Milliarden an Aktionäre ausgeschüttet (als Dividenden und Aktienrückkäufe).

Cook gab gegenüber US-Medien an, die Produktionsunterbrechungen beim iPhone hätten "fast den ganzen Dezember" angedauert. Nun seien die Lieferanten aber fertigungstechnisch "da wo wir sein wollen" – allerdings ist die Weihnachtszeit um. Der iPhone-Umsatz – die stets wichtigste Sparte – lag im vierten Quartal 2022 bei 65,78 Milliarden, das sind nicht ganz sechs Milliarden Dollar weniger als im Vorjahresvergleich.

Beim Mac kam Apple auf 7,74 Milliarden Dollar Umsatz, im Vorjahr waren es noch 10,8 Milliarden. Hier fehlten dem Konzern eindeutig die neuen Produkte im Herbst. Die Sparte mit Zubehör wie Kopfhörern, Wearables (Apple Watch) und Home-Produkten erreichte 13,48 Milliarden nach 14,7 Milliarden Dollar im Vorjahr.

Das Service-Geschäft konnte Apple wieder steigern – wenn auch nur leicht: von 19,5 auf 20,77 Milliarden Dollar. Der iPad-Umsatz ging um eine Milliarde nach oben auf nunmehr 9,4 Milliarden Dollar. Probleme macht dem Konzern der hohe Dollarkurs; dieser könnte den Umsatz laut Cook um bis zu acht Prozent gedrückt haben. Bessere Nachrichten gibt es bei der Zahl der aktiv genutzten Apple-Produkte: Laut Cook hat die installierte Basis erstmals 2 Milliarden Geräte überschritten.

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(bsc)