LibreOffice 7.5: Neue Symbolleiste, Icons und DeepL per API

In Version 7.5 schmückt sich LibreOffice mit modernen Symbolen und einer kompakteren Menüleiste. Noch experimentell: die Anbindung von DeepL für Übersetzungen.

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(Bild: Screenshot_Wolski)

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Von
  • David Wolski

Weniger als ein halbes Jahr nach der letzten Zwischenversion hat die Document Foundation, die gemeinnützige Stiftung hinter LibreOffice, die Version 7.5 der freien Office-Suite veröffentlicht. Die Ausgabe mit dem Namenszusatz "Community" poliert mit modernisierten Icons für Anwendungen und Dokumenttypen seine Oberfläche auf, die jetzt auch unter Windows und macOS mit einem überarbeiteten Dunkelmodus dem systemweiten Erscheinungsbild folgt. Zuvor galt dieser Modus noch als experimentell und erhielt laut der Entwickler dutzende optische Verbesserungen.

Ebenfalls viele Fehlerbehebungen gingen in den PDF-Export bei dem jetzt auch in macOS die Einbettung von Schriftarten gelingt. In allen Einzelanwendungen des Büropakets gibt es die neue, optionale Einstellung "Symbolleisten kompakt", die häufig benötigte Funktionen in einer einzigen Leiste zusammenfasst. Das Startcenter kann die zuletzt verwendeten Dokumente nach LibreOffice-Anwendung filtern. Auf Notebooks mit Multi-Touch-Eingabe reagieren die Programme jetzt auf Zoom- und Rotationsgesten.

In der Textverarbeitung Writer werden gesetzte Lesezeichen durch farbige eckige Klammern deutlicher hervorgehoben. Die Rechtschreibprüfung basiert nun auf dem Algorithmus von Hunspell 1.7.2, das auch zusammengesetzte Nomen erkennt, wie sie im Deutschen recht häufig sind. Wer barrierefreie Dokumente erstellt, die auch mit Anzeigetechniken wie Screenreadern funktionieren sollen, kann einzelne Elemente als rein dekorativ markieren und eine automatische Prüfung des Dokuments mitlaufen lassen. Ein vielversprechendes Feature ist derzeit noch in der Erprobung: In den Spracheinstellungen des Writers erlaubt der neue Punkt "DeepL-Server" die Eingabe des API-Schlüssels für diesen automatischen Übersetzungsdienst. Abonnenten von DeepL Pro können damit markierte Abschnitte oder ganze Dokumente maschinell übersetzen lassen. Damit diese Funktion zur Verfügung steht, müssen vorerst noch die experimentellen Funktionen unter "Extras Optionen Erweitert" aktiviert sein.

In Calc öffnet ein Klick auf das Funktions-Symbol neben dem Eingabefeld für Formeln den Funktionsassistenten, der eine Volltextsuche in der Beschreibung von Formeln bietet. In Diagramme kann Calc nun Tabellen als Legende oder Ersatz für eine X-Achse übernehmen. Diese Ergänzung von Datentabellen wurde seitens der Europäischen Union über das Programm "Horizon 2020" gesponsort und erlaubt komplexere Diagramme ohne umständliche Notlösungen.

(Bild: Screenshot_Wolski)

In der Grafikbearbeitung Draw und dem eng verwandten Impress gibt es für eingefügte Tabellen vorgefertigte Stile zur bequemen farblichen Gestaltung. Die Präsentationskonsole läuft jetzt nicht nur im Vollbild, sondern auch im Programmfenster – nützlich für den Multimonitorbetrieb oder bei einem angeschlossenen Beamer.


Dies sind nur einige Punkte, welche die Document Foundation in ihrem Blogeintrag zur Version 7.5 hervorhebt. Die kompletten Release Notes listen wie immer sämtliche Neuerungen bis ins Detail auf. Auch mit Statistiken kann die Stiftung dienen: Mit 144 Mitwirkenden ist die Größe der aktiven Community hinter LibreOffice von 2022 bis 2023 stabil geblieben. Über 60 Prozent der Commits stammt weiterhin von den drei Firmen Collabora, Red Hat und Allotropia, die ihre LibreOffice-Entwickler dafür bezahlen.

LibreOffice 7.5 steht für Windows, Mac OS und Linux zum Download bereit. Für Linux liegt die Software nicht nur in den Paketformaten DEB und RPM vor, sondern auch als universelles Appimage, als Flatpak und in Ubuntu als Snap-Paket.

Siehe auch:

(emw)