Arbeitsleben: Mehrheit würde für Glück im Job auf Gehalt verzichten

Eine Studie von awork beleuchtet, was Angestellte bei der Arbeit nicht nur zufrieden, sondern glücklich macht. Vorteile bieten sich so auch für Arbeitgeber.

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(Bild: awork)

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Für mehr Arbeitsglück würden mehr als 70 Prozent der deutschen Büroangestellten auf einen Teil ihres Gehalts verzichten. Das ist ein zentrales Ergebnis des kürzlich veröffentlichten Work-Happiness-Reports 2023. Die repräsentative Umfrage wurde von den Entwicklern des gleichnamigen Workmanagement-Tools awork in Kooperation mit der Psychologieprofessorin und Gründerin der "Happiness & Work Akademie" Ricarda Rehwaldt durchgeführt.

Auf der Suche nach mehr Glück bei der Arbeit würden zwei Drittel der Büroangestellten über einen Arbeitgeberwechsel nachdenken, heißt es in dem Report. Arbeitsglück sei mehr als das bloße Gefühl, "mit der eigenen Arbeit zufrieden zu sein". Vielmehr empfinde man es dann, wenn die eigenen Erwartungen übertroffen und nicht nur erfüllt werden: "Wenn wir Arbeitsglück empfinden, bedeutet das, dass wir solche positiven Emotionen bei der Arbeit erleben. Und je häufiger dieses Glücksgefühl auftritt und je intensiver es ist, desto höher ist unser Arbeitsglück".

Im Durchschnitt bewerteten die tausend Befragten ihr eigenes Arbeitsglück auf einer Skala von 1 bis 10 mit 6,7. Damit liegt der Wert aber unter dem durchschnittlich empfundenen Lebensglück von 7,1. Drei Faktoren sind für das Arbeitsglück entscheidend: Erstens das Gefühl, dass die eigene Arbeit zu einem größeren Ziel beiträgt. Zweitens das Gemeinschaftsgefühl im Team. Drittens das Gefühl der Selbstverwirklichung und der kreativen Freiheit. In allen drei Bereichen sieht der Report allerdings Verbesserungsbedarf in deutschen Unternehmen.

Das Gehalt trägt dagegen weniger zum Glücksempfinden bei. Während im vergangenen Jahr nur gut ein Drittel der Befragten angab, für mehr Glück auf Geld zu verzichten, sind es 2022 bereits 71 Prozent. Im Durchschnitt sind die Beschäftigten bereit, für mehr empfundenes Glück auf 20 Prozent ihres Gehalts zu verzichten. Auch der Arbeitgeber profitiere von einem höheren Glücksempfinden der Beschäftigten: Durch die höhere emotionale Bindung der Mitarbeitenden könne man diese enger an das Unternehmen binden und so Jobwechsel reduzieren. Gleichzeitig sei der Einfluss von Glück am Arbeitsplatz auf die Kreativität zehnmal so hoch wie der eines höheren Gehalts.

Ein weiterer Glücks-Faktor sind neue Arbeitsmodelle. Am glücklichsten sind laut Umfrage jene Angestellten, die in einem Hybridmodell drei Tage pro Woche im Büro und zwei Tage von zu Hause aus arbeiten. Für die diesjährige Ausgabe des Work-Happiness-Reports, der erstmals 2022 erschienen ist, befragte das Hamburger Marktforschungsunternehmen Appinio 1.016 Personen aus verschiedenen Branchen in Deutschland. Alle Befragten haben einen Bürojob, das Durchschnittsalter lag bei 40,7 Jahren. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Teilnehmenden arbeitete im vorigen Jahr in einem hybriden Arbeitsmodell, 42 Prozent waren durchgängig im Büro, 7 Prozent arbeiteten rein remote. Der vollständige Bericht kann bei awork gegen Angabe der persönlichen Daten heruntergeladen werden.

(jvo)