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Erster Blick auf die PSP 3000

In Leipzig sprach heise online mit David Reeves, Europa-Chef von Sony Computer Entertainment, über Sonys PS3-Strategie, die neue PS2-Abwärtskompatibilität und warfen einen Blick auf das neue PSP-Modell.

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Sonys PSP 3000 soll am 15. Oktober dem bisherigen Slim-&-Light-Modell nachfolgen. Die neue Taschen-Spielkonsole bringt ein verbessertes Display und ein eingebautes Mikrofon mit, ansonsten ändern sich die technischen Daten nicht.

In Leipzig konnten wir einen ersten Blick auf das derzeit einzige Exemplar werfen, und den neuen Bildschirm begutachten. Im Vergleich mit dem Vorgänger werden Farben deutlich kräftiger angezeigt. War auf der Slim & Light ein Foto von Erdbeeren nur blass rot, so leuchteten die Früchte auf der PSP 3000 knallrot. Soweit sich dies mit bloßem Auge beurteilen ließ, hat sich die Helligkeit jedoch nicht verändert. Auf dem Display hat Sony eine leichte Anti-Glare-Oberfläche aufgebracht, die Reflexionen etwas abschwächt. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger wird der Unterschied sichtbar, allerdings scheint die Entspiegelung nicht so effizient zu sein wie auf aktuellen Sony Notebooks.

Laut David Reeves, Europa-Chef von Sony Computer Entertainment, benötigt das neue Display etwas mehr Strom. Um dies auszugleichen, wird die PSP 3000 einen Akku mit einer etwas größeren Kapazität spendiert bekommen als die bisherigen 1200 mAh. Ob Sony mit dem Akkuwechsel auch ein großes Sicherheitsloch beseitigt, das es bislang erlaubte, eine manipulierte Firmware aufzuspielen, ist anzunehmen, bestätigen konnte Reeves dies aber nicht. Ebenso ließ sich bislang nicht klären, ob auch die Schaltzeiten des Displays verkürzt wurden, um die schwarzen Schlieren zu vermindern. Sony zeigte den fertigen Prototypen nur mit Standbildern, nicht mit bewegten Videos, an denen man dies hätte überprüfen können.

Erster Blick auf die PSP 3000 (3 Bilder)

PSP 3000

Alte (oben) und neue PSP 3000 (unten) im Vergleich: Deutlich kräftigere Farben und eine leichte Entspiegelung des Displays. (Bild: heise online)

Zur Zukunft der PSP sagte Reeves, dass man die nächsten Jahre am UMD-Laufwerk festhalten werde. In Ländern wie Deutschland mit guter Internetanbindung könnte man vielleicht in absehbarer Zeit auf den Online-Vertrieb umstellen, in anderen Ländern wie Russland oder Italien, wo sich die PSP gut verkaufe, brauche man die UMD jedoch als Datenträger. Bislang sei auch nicht geplant, der PSP einen Touchscreen ähnlich dem des iPhones zu verpassen. Sony könne solche zwar herstellen, sehe derzeit aber keine Notwendigkeit.

Reeves erklärte die neue Abwärtskompatibilität zu PS2-Singstar-Titeln genauer. Sie werde mittels einer Software-Emulation realisiert, die in einem kommenden Firmware-Update enthalten sei. Mit diesem ließen sich alle PS2-Singstar-Folgen direkt auf der PS3 abspielen. Man benötige kein PS3-Singstar. "Wir beobachten, bei welchen Titeln sich dies noch lohnen wird, und werden in Zukunft möglicherweise weitere PS2-Spiele auf der PS3 per Emulation zum Laufen bringen." Dies sei jedoch ein technisch sehr aufwendiger Prozess, weil die nötigen PS2-Chips den aktuellen PS3-Modellen fehlen.

Auf Playstation Home angesprochen sagte Reeves, man verfolge das Projekt weiterhin, aber es sei notwendig gewesen, weitere Partnerfirmen hinzuzuziehen, die Home mit Inhalten füllen. Für diese habe man zunächst ein SDK entwickeln müssen, was den ursprünglichen Zeitplan verlängert hätte. Wenn Home starte, dann zunächst als Beta-Version, die ähnlich wie bei Google Maps aber voll funktionstüchtig sei und nach und nach mit weiteren Inhalten und Funktionen verbessert werde.

Auch die PS3 soll künftig kontinuierlich mit exklusiven Spielen versorgt werden: "Wir werden kontinuierlich, Monat für Monat neue Titel veröffentlichen, die etwas einzigartiges mitbringen und unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. In einem Monat ist es Gran Turismo, im nächsten Singstar, aber auch Third-Party-Titel wie Mirrors Edge von Electronic Arts gehören zu dieser Strategie." Laut Reeves werde Mirrors Edge zunächst exklusiv für die PS3 in diesem Jahr erscheinen. Die PC- und Xbox-360-Versionen würden deutlich später folgen. Die Entwickler von DICE bei Elektronic Arts konnten diese Aussage jedoch nicht bestätigen: "Davon wissen wir bislang nichts. Es ist aber möglich, dass es hier Absprachen auf höchster Ebene gibt, von denen man uns noch nicht unterrichtet hat." Bislang gehen die Entwickler davon aus, dass Mirrors Edge zum Jahresende auf PS3, Xbox 360 und PC gleichzeitig erscheint. (hag)