Marode Autobahnbrücken: Bundesregierung bekräftigt Ziel von 400 Modernisierungen

CDU/CSU bezweifeln, dass jährlich 400 Autobahnbrücken saniert werden können. Darauf gab die Bundesregierung nun eine Antwort.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 62 Kommentare lesen
Verkehr auf der Autobahn von einer Brücke aus gesehen

(Bild: Shutterstock/Ulf Wittrock)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Wilkens

Im laufenden Jahr plant die Autobahn GmbH, etwa 220 Autobahnbrücken zu modernisieren. Bis 2026 soll die Zahl der jährlich modernisierten Brücken stetig auf 400 gesteigert werden. Das bekräftigt die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

An den modernisierungsbedürftigen Bauwerken soll lediglich die Tragfähigkeit gesteigert werden. Das heißt, die Brücken würden verstärkt oder Ersatz neu gebaut, schreibt die Bundesregierung. Übliche Erhaltungsmaßnahmen an Brücken wie beispielsweise Deckschichten zu erneuern zählen demnach nicht dazu.

In Deutschland gelten etwa 4000 Autobahnbrücken als sanierungsbedürftig. In diesem Zusammenhang übte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) Kritik an seinen Amtsvorgängern und bezeichnete im Juni vergangenen Jahres die Verkehrsinfrastruktur als "desolat". CDU/CSU, aus deren Reihen die Amtsvorgänger stammten, bezweifelten nun in ihrer Anfrage das zum März 2022 angestrebte Ziel der Bundesregierung, 400 Brücken jährlich zu sanieren. In den Ausschreibungen der Autobahn GmbH spiegele sich das "ambitionierte Vorhaben" nicht wider.

Im vergangenen Jahr seien 195 Brückenteilbauwerke durch Ersatzneubauten und Verstärkungen modernisiert worden, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Weitere Bauwerke seien nicht einzeln erhoben worden, da sie Teil laufender Projekte seien. In den nächsten fünf Jahren sind rund 1600 Teilbauwerke für die Modernisierung vorgesehen. Wegen der großen Zahl der Bauwerke müssten Abschnitte priorisiert werden. Daher würden momentan vorrangig die Bundesautobahnen 1 bis 5, 8, 9, 12, 30, 45 in die Planungen einbezogen.

Die Bundesregierung plant, die Ausschreibungen für Brückensanierungen bis zum Ende dieses Jahres zu zentralisieren. Bisher gibt es dafür verschiedene auf die Länder verteilte Plattformen. Außerdem soll der Bund die Anteile der Länder an der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) übernehmen und als Tochter der Autobahn GmbH weiterführen.

(anw)