Mittwoch: Microsoft setzt auf mehr KI, Zoom auf drastischen Stellenabbau

Mcrosofts KI-Aufrüstungen + Zoom kürzt Mitarbeiterzahl + ISO-Standard für Datenschutz + Chinas Handys ohne Datenschutz + Preiserhöhung zur Glasfaserförderung

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Frauengesicht mit symbolischer Weltkarte und KI-Vernetzung

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Microsoft Suchmaschine Bing und der Edge-Browser erhalten KI samt Chat und Textgenerator. Es ist noch kein fertiges Produkt und noch nicht für alle da. Auch sind die Antworten der Bing-KI noch verbesserungswürdig. Finanziell verbessern will sich der Videokonferenzdienst Zoom, denn während der Pandemie hatte Zoom die Zahl der Angestellten verdreifacht. Nun steuert das Unternehmen gegen und baut viele Stellen ab. Die Verschlankung ist eine Reaktion auf langsameres Wachstum. Derweil tritt am heutigen Mittwoch ein ISO-Standard in Kraft, der Datenschutz schon von der Konzeptphase an in den gesamten Produktzyklus einbinden sollen. Er ist nicht verbindlich – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Microsoft fügt seinem Browser Edge einen "Copiloten" mit Künstlicher Intelligenz (KI) hinzu. Parallel wird die Suchmaschine Bing um KI-Funktionen erweitert. Das soll nicht nur bessere Suchergebnisse zeitigen, sondern umfasst auch einen Konversationsmodus ("Chat") sowie die Ausgabe generierter Inhalte samt Quellenangabe. Das neue Angebot bezeichnet Microsoft derzeit als "Vorschau", es ist also noch kein marktreifes Produkt, was sich in ersten Tests bestätigt. Der Edge-Browser erhält ebenfalls einen Konversationsmodus ("Chat") sowie eine Funktion, die Inhalte generiert ("Compose"): Microsoft rüstet Bing und Edge mit KI auf.

Einer der Konkurrenten Microsoft (Teams) ist der Videokonferenzdienst Zoom und dieser hat angesichts der ungewissen Wirtschaftslage einen großen Stellenabbau angekündigt. Rund 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen gehen, was 15 Prozent der Stellen darstellt. Die Zahl der Angestellten hatte sich während der Pandemie aufgrund des Homeoffice-Booms mehr als verdreifacht. Zudem haben der Zoom-Vorstandschef und das Top-Management ihre Bezüge gekürzt und die eigenen Boni gestrichen. Die Maßnahmen sind eine Reaktion auf zuletzt deutlich schwächeres Wachstum: Videodienst Zoom senkt Mitarbeiterzahl um 15 Prozent, streicht 1300 Stellen.

Ab sofort gibt es einen Standard für Privacy by Design. Er soll dabei helfen, Datenschutz schon von Anbeginn des Designs eines Produkts oder einer Dienstleistung zu berücksichtigen; anschließend soll Datenschutz über die Entwicklung und die Vermarktung bis zum Ende des Produktzyklus mitgetragen werden. Dafür hat die Internationale Organisation für Normung (ISO) den Standard ISO 31700 ausgearbeitet, der am Mittwoch in Kraft tritt. Auch Vorkehrungen für die Datenhaltung durch Verbraucher selbst werden thematisiert: Privacy by Design – ISO-Standard 31700 für Verbraucherprodukte.

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Den ISO-Standard 31700 hätten wohl auch Smartphones mit dem Android-Betriebssystem benötigt, die in China gekauft wurden. Denn diese verfügen über eine Reihe vorinstallierter Apps, die deutlich mehr Daten an Hersteller und Entwickler übermitteln als gewohnt. Da auch sensitive Daten betroffen sind, verstoße dies gegen westliche Datenschutzregeln, besagt eine Studie. Diese wurde von drei Forschern aus Schottland und Irland anhand von Handys der Marken Xiaomi, OnePlus und Oppo sowie Realme durchgeführt: In China gekaufte Android-Smartphones telefonieren häufiger nach Hause.

Die EU-Kommission will den Wechsel auf Gigabit-Netze wie Glasfaser mit einem ungewöhnlichen Mittel beschleunigen: mit höheren Preisen. Netzinhaber mit beträchtlicher Marktmacht wie die Deutsche Telekom in Deutschland oder Orange in Frankreich sollen die Mieten für Kupferleitungen, die Mitbewerber für deren Nutzung zahlen müssen, erhöhen dürfen – sofern Konkurrenten und Endkunden die Möglichkeit haben, auf ein Netz mit sehr hoher Kapazität zu wechseln. Das soll indirekt den Umstieg auf Gigabit-Konnektivität fördern, doch es gibt Kritik an diesem Geschenk an die Telekom: EU-Kommission will alte Kupferleitungen teurer machen.

Auch noch wichtig:

(fds)