Bundestag in neuem Online-Gewand

Das Parlament hat sich wenige Wochen vor Ende der 16. Legislaturperiode einen neuen Online-Anstrich verpasst. Grund der "Investition von 300.000 Euro" war unter anderem eine Anpassung an das neue Corporate Design des Deutschen Bundestages.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 190 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Zweimal wurde die Internetseite des Bundestages grundlegend überarbeitet. Jetzt stehen bewegte Bilder im Vordergrund.

Der Deutsche Bundestag hat sich wenige Wochen vor Ende der 16. Legislaturperiode einen neuen Online-Anstrich verpasst. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) stellte den überarbeiteten Internet-Auftritt des Parlaments am heutigen Mittwoch in Berlin vor. Grund für die "Investition von 300.000 Euro" war den Angaben zufolge unter anderem eine Anpassung des Webauftritts an das neue Corporate Design des Deutschen Bundestages. Den Relaunch-Auftrag hatte sich nach einer "europaweiten sechsmonatigen Ausschreibung" im Frühjahr die Düsseldorfer Agentur Babiel gesichert, die den Internet-Auftritt des Bundestages bereits seit dem Jahr 2004 betreut. Die Gesamtkosten der Imagepflege sollen im einstelligen Millionenbereich liegen.

Im Mittelpunkt des optisch und inhaltlich überarbeiteten Angebots stünden bewegte Bilder, erklärte Lammert bei einer Pressekonferenz am Vormittag im Reichstagsgebäude. So würden die Besucher jetzt bereits auf der täglich aktualisierten Startseite über die Themen des Tages informiert. Dazu zähle während der Sitzungen auch eine Verlinkung auf laufende Bundestagsdebatten und Ausschusssitzungen, die alle live im Netz übertragen werden sollen. Nach der Bundestagswahl am 27. September sollen zudem noch in der Nacht alle biografischen Angaben der neuen Mitglieder des Bundestages aktualisiert abrufbar sein.

"Die Besucher sollen so leicht und umfassend wie möglich Zugang zu allen Inhalten erhalten", sagte Lammert. Dazu zählten auch die Archivdatenbanken und Online-Petitionen. "Optisch haben wir uns bei der Gestaltung der Seite bemüht, eine einheitliche Linie mit reduzierten Farben und einer neuen Typographie umzusetzen", sagte Maika Jachmann, verantwortliche Mitarbeiterin für die Online-Dienste des Bundestages. "Wir wollen mit unserer Seite nicht mit Unterhaltungsangeboten im Netz konkurrieren", betonte Lammert. "Deshalb haben wir auf überflüssigen Schnickschnack verzichtet."

Der Bundestag ist seit 1996 mit einer eigenen Präsenz im Web vertreten, die seitdem zweimal inhaltlich und optisch überarbeitet wurde. Derzeit hat die Website des Parlaments zwischen 3 und 3,5 Millionen Besucher im Monat. Gregor Hackmack, Mitgründer des Internetportals abgeordnetenwatch.de, begrüßte den Relaunch gegenüber der Deutschen Presseagentur dpa. Das Redesign sei ein Schritt in die richtige Richtung. Positiv falle das zeitgemäßere Design und die übersichtlichere Navigation ins Auge. Auch die Videofunktion mache die Seite spannender und attraktiver. Kritisch sieht er dagegen den Verzicht, über die Homepage mit den Bürgern in einen Dialog zu treten. bundestag.de bleibe somit eine Einbahnstraße der Kommunikation. (pmz)