Marc Andreessen unterstützt Web-Browser-Startup

Der Netscape-Mitbegründer finanziert ein Unternehmen, das einen neuen Web-Browser entwickelt, heißt es in einem Zeitungsbericht. Gerüchten zufolge könnte er sich insbesondere an Facebook-Nutzer richten.

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Der Mosaic-Entwickler und Netscape-Mitbegründer Marc Andreessen unterstützt laut einem Zeitungsbericht das Startup RockMelt, das einen neuen Web-Browser entwickelt. Das Unternehmen wurde laut einem Bericht der New York Times von Eric Vishria und Tim Howes gegründet, die früher als Manager in Andreessens ehemaliges Unternehmen Opsware gearbeitet haben, das 2007 für 1,6 Milliarden US-Dollar von HP übernommen wurde. Andreessen hatte im Juli mit seinem langjährigen Kompagnon Ben Horowitz eine Beteiligungsgesellschaft gegründet, über die sie "brillante und motivierte Unternehmen" unterstützen wollen.

Andreessen hatte laut dem Bericht bei früherer Gelegenheit angedeutet, dass der neue Web-Browser anders als bisherige sein werde. Die meisten herkömmlichen Web-Browser hätten mit der Entwicklung des Netzes weg von statischen Seiten hin zu komplexen Seiten und Anwendungen nicht Schritt gehalten. Die RockMelt-Gründer selbst geben sich momentan nicht auskunftsfreudig. Die Entwicklung sei noch in einem sehr frühen Stadium, zitiert die Zeitung Eric Vishria.

Auf der RockMelt-Website ist bisher außer einem Logo der neuen Firma nur eine E-Mail-Eingabemaske für alle zu sehen, die über neue Nachrichten aus dem Unternehmen informiert werden wollen. Die New York Times schreibt, einem Datenschutzhinweis sei zu entnehmen gewesen, dass der kommende Web-Browser mit dem Social Network Facebook verknüpft werden könnte. Nach ersten Recherchen eines Journalisten sei der Datenschutzhinweis entfernt worden. Bei Facebook sei über eine mögliche Zusammenarbeit nichts bekannt, schreibt die Zeitung.

Marc Andreessen gehört dem Facebook-Aufsichtsrat seit einem Jahr an. Für ihn stellen Web-Browser ein gutes Geschäftsmodell dar. David B. Yoffie, Professor an der Harvard Business School, verweist aber darauf, dass Google es trotz seiner sehr prominenten Position und trotz allen Werbeaufwands bisher nicht geschafft hat, mit seinem Web-Browser Chrome mehr als 2 Prozent Marktanteil zu erringen. Ähnlich wie die Partnerschaft zwischen Google und Mozilla – der Mutter des Firefox, der es schon zu einem wesentlich höheren Marktanteil als Chrome gebracht hat –, könnte eine Partnerschaft mit einem Social Network mehr Erfolg versprechen. (anw)