Amazon plant Schließung von Logistikzentrum Brieselang in Potsdam

Der weltweite Stellenabbau bei Amazon geht auch an Deutschland nicht vorbei: Das Logistikzentrum in Brieselang in Potsdam soll geschlossen werden.

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(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

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  • dpa

Der weltweit größte Online-Versandhändler Amazon hat erstmals die Schließung eines großen Logistikzentrums in Deutschland angekündigt. Der US-Konzern will das Logistikzentrum in Brieselang nahe Berlin schließen, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Dies sei den Beschäftigten mitgeteilt worden. Mit dem örtlichen Betriebsrat seien entsprechende Gespräche und Verhandlungen zur Betriebsschließung aufgenommen worden.

Gleichzeitig kündigte Amazon laut einem Bericht von Correctiv an, in den kommenden drei Jahren zwei neue Logistikzentren in Deutschland mit "rund 2000 attraktiven neuen Arbeitsplätzen" zu schaffen. Mit den Mitarbeitern in Brieselang sollen Möglichkeiten ausgelotet werden für einen Wechsel an andere Amazon-Standorte in Deutschland.

Der Standort Brieselang bei Berlin gilt als zentraler Umschlagplatz für den Paketversand von Amazon. Das Logistikzentrum wurde den Angaben zufolge 2013 eröffnet. Dort sind dem Vernehmen nach rund 600 Mitarbeiter angestellt, von der Schließung betroffen seien etwa 400. Begründet wird die Schließung mit dem "relativ alten Gebäude", das nicht mehr auf den neuesten Stand gebracht werden könne.

Amazon hatte zu Jahresbeginn die Streichung von weltweit mehr als 18.000 Stellen angekündigt. Es handelt sich um den bislang größten Personalabbau in der Geschichte des 1994 gegründeten US-Internetkonzerns. Amazon beschäftigte zuletzt rund 1,5 Millionen Menschen, die meisten davon in der Liefer- und Lagerinfrastruktur. Der US-Konzern hatte bereits im November damit begonnen, im größeren Stil Stellen zu streichen.

Zuvor hatte Amazon wegen des Bestellbooms in der Pandemie zahlreiche Mitarbeiter eingestellt. Das entpuppte sich im Nachhinein als übertrieben. Die Kündigungswelle sollte zunächst vor allem die defizitäre Gerätesparte rund um Echo-Smartlautsprecher und das Sprachassistenzprogramm Alexa betreffen. Doch die Stellenstreichungen umfassen auch andere Sparten.

(olb)