Datenweiterleitung nach Strompreis

US-Forscher haben einen neuen Routing-Algorithmus entwickelt, der die aktuellen Energiekosten am Standort von Rechenzentren einkalkulieren kann.

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Ein neuartiger Algorithmus, der Strompreisfluktuationen bei der Weiterleitung von Internet-Datenverkehr einbezieht, könnte datenhungrigen Unternehmen wie Google, Microsoft und Amazon künftig jährlich Millionen Dollar sparen. Eine Studie, die Forscher von MIT und Carnegie Mellon University in Zusammenarbeit mit dem Netzwerkbetreiber Akamai durchführten, legt nahe, dass Web-Konzerne ihre Energiekosten so um bis zu 40 Prozent reduzieren könnten, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Asfandyar Qureshi, Doktorand am MIT, legte die Idee eines "Smart Routing"-Algorithmus, der Strompreise in seine Kalkulation einbezieht, erstmals im Oktober 2008 vor. Nach Erscheinen seines Papers kontaktierte der Forscher zusammen mit seinen Kollegen die Industrie, darunter den Netzwerkbetreiber Akamai. Der half Qureshi mit Echtdaten aus, um seine Annahmen zu testen.

Die Forscher analysierten zunächst die Strompreisdaten aus 39 Monaten für 29 große US-Städte. Dabei fiel ihnen eine erstaunlich große Volatilität auf – und zwar sogar in geografisch nahe beieinander liegenden Regionen.

Die Idee des strompreissensiblen Routings funktioniert allerdings nur, so lange ein Unternehmen die Wahl zwischen möglichst vielen Rechenzentrumsstandorten hat und die Datentransportkosten nicht zu hoch sind. Auch ist die aktuelle Infrastruktur nicht unbedingt darauf ausgelegt, im Stand-by-Betrieb viel Strom zu sparen – sie kann sich nicht einfach komplett abschalten.

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(bsc)