#ScrollNichtWeg: Kampagne für Zivilcourage gegen Hass im Netz

Hass im Internet trifft vor allem junge Menschen, speziell weibliche. Mit einer Kampagne will das Familienministerium Rheinland-Pfalz gegensteuern.

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Schild "STOP HATING - ALL WAY"

(Bild: sylvar CC BY 2.0 "Stop hating (all way)")

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Rund jeder vierte Internetnutzer in Deutschland war schon einmal von Hassrede im Netz betroffen – bei jüngeren Menschen (14 bis 27 Jahre) sogar mehr als jeder Dritte. Mit der Kampagne #ScrollNichtWeg will das rheinland-pfälzische Familien- und Jugendministerium aufklären, Betroffene unterstützen und digitale Zivilcourage stärken. #ScrollNichtWeg ist Teil des Landesaktionsplans gegen Rassismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

Junge Menschen – und dabei vor allem Mädchen und junge Frauen – seien besonders stark von digitaler Gewalt betroffen, sagte Ministerin Katharina Binz (Grüne) am Montag, und sprach eine Bandbreite von sexistischer Beleidigung bis zu Androhung von Vergewaltigungen an. Die Hauptzielgruppe der Kampagne #ScrollNichtWeg seien daher 14- bis 35-Jährige mit besonderen Fokus auf junge Frauen und Mädchen. Neben der Unterstützung Betroffener gehe es um die Stärkung digitaler Zivilcourage, um "digital Haltung gegen Gewalt zu beziehen".

Josefina Dittmer von der Agentur Kontrastfilm, die die Kampagne umsetzt, riet Betroffenen: Erstens Unterstützung zu suchen – bei Beratungsstellen wie Solinet, Freunden, Eltern oder Lehrern. Zweitens einen rechtssicheren Screenshot von dem Hate-Speech-Post zu machen und drittens eine Beratungsstelle einzuschalten. Aufklärungsvideos stellt die Agentur unter anderem auf Youtube und Tiktok.

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Justizminister Herbert Mertin (FDP) wies darauf hin, dass die Bekämpfung von Hass und Hetze eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist: "Es ist immer besser, wenn im Elternhaus, in den Kindertagesstätten und Schulen schon so erfolgreich die Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens vermittelt werden können, dass kein Einschreiten von Ermittlungsbehörden und Gerichten erforderlich wird."

Die in Rheinland-Pfalz zuständige Zentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz leiste bei der Aufklärung von Hasskriminalität "hervorragende Arbeit". 2022 habe sie rund siebenhundert einschlägige Ermittlungsverfahren geführt.

Dieses #ScrollNichtWeg-Video beispielsweise gibt konkrete Ratschläge für mutige Gegenrede:

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Diese Video erläutert die Kampagne in deutscher Gebärdensprache:

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(ds)