Das war es mit den NFTs: Facebook und Instagram streichen die Funktion

Bei Facebook und Instagram gibt es künftig keine Funktionen für NFTs mehr. Sammler bleiben auf ihren einstigen Schätzen nun also sitzen.

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(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

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Sogenannte Collectibles, also Sammlerstücke sollten eine Art Währung und Weg zur Monetarisierung für Creatoren sein. Meta wollte so den Hype um NFTs, der es schließlich war, reiten. Nun wird die Funktion dafür bei Facebook und Instagram eingestellt. Das scheint Teil der Effizienz-Ausrichtung und Strategie-Neuausrichtung Mark Zuckerbergs zu sein. Der setzt verstärkt auf den neuen Trend Künstliche Intelligenz statt auf sein einst ausgelobtes Metaverse.

Die Produktnachrichten gibt Stephane Kasriel auf Twitter bekannt, ein für Meta eher ungewöhnlicher Weg. Der Fintech-Lead schreibt, man wolle sich auf andere Arten konzentrieren, um Inhalteersteller, Menschen und Unternehmen zu unterstützen. Meta habe beim Ausprobieren ganz viel gelernt, was in späteren Produkterscheinungen einziehen könne – "schon heute und im Metaverse." Der neue Fokus in Sachen Monetarisierung liegt auf den Reels, den Kurzvideos im Tiktok-Style. Außerdem werde weiterhin an Meta Pay gearbeitet und den Möglichkeiten, direkt via Messenger zu bezahlen. Bereits im vergangenen Jahr sind die lange umrungene Kryptowährung Diem, die zuvor Libra hieß, die Wallet Novi, die zuvor Calibra hieß, eingestellt worden. Auch der "Zuck Buck" – eine Art App-interner Token – ist Geschichte.

Meta hatte für Creatoren erst im vergangenen Winter eine Art Werkzeugkasten bereitgestellt, mit dem NFTs erstellt werden konnten. Diese sollten sie an Fans verkaufen und so Geld verdienen. Inhalteersteller auf den eigenen Plattformen zu halten, scheint aktuell der große Konkurrenzkampf der sozialen Netzwerke zu sein. Mit den Creatoren kommen die Follower, kommt die aktive Nutzungszeit, kommt die Möglichkeit, Werbung auszuspielen – Metas Kern-Einnahmequelle, aber auch die von Youtube, Tiktok und Co. Es gibt zahlreiche Wege, als Fan für Inhalte zu bezahlen, beispielsweise mit virtuellen Sternen, die schlicht mit einem kostenpflichtigen Daumen hoch vergleichbar sind.

NFTs sind im Metaverse weiterhin verfügbar. Dort verkaufen beispielsweise auch Luxusmarken ihre Waren als digitale Versionen oder bieten teure Produkte zum Testen an. Dennoch zeigt der Schnitt auf den anderen Meta-Plattformen, dass die Richtung des Unternehmens eine andere ist: Im so von Mark Zuckerberg ausgerufenen "Jahr der Effizienz" sollen Projekte schneller eingestampft werden, bringen sie nicht den schnellen Erfolg. Auch müssen Tausende Mitarbeiter gehen. Aktuell wird auf die Ankündigung weiterer Stellenstreichungen gewartet.

Effizienz erwartet Zuckerberg offensichtlich auch eher vom gehypten Thema Künstlicher Intelligenz als vom Metaverse, zumindest ist diese in den Vordergrund gerückt. "Wir gründen eine Top-Level-Gruppe bei Meta, die sich auf generative KI fokussiert, um noch schneller in diesem Bereich voranzukommen", schreibt Zuckerberg in einem Post bei Facebook. Zunächst gehe es um kreative Tools, auf lange Sicht sollen KI-Modelle entwickelt werden, die Menschen auf unterschiedlichen Wegen helfen: In Texten bei WhatsApp und dem Messenger, bei Bildern und Filtern sowie Videos beispielsweise für Instagram. Einen Chatbot entwickelt Meta ebenfalls, dafür haben sie bereits LLaMA angekündigt, verfügbar ist das Sprachmodell aber noch nicht.

(emw)