Projekt Kuiper: Amazon mit drei verschiedenen Antennen für Satelliten-Internet

Amazons Satelliten-Internet soll 2024 starten. Dafür wurden jetzt drei unterschiedlich große Antennen in drei Leistungsstufen präsentiert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Amazons Antennen für Satelliten-Internet (Projekt Kuiper)

Amazons Antennen für Satelliten-Internet (Projekt Kuiper)

(Bild: Amazon)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Amazon hat drei verschiedene Antennen gezeigt, mit denen das als "Projekt Kuiper" geplante Satelliten-Internet bei den Kunden umgesetzt wird. Die unterschiedlich großen Antennen bieten verschiedene Internet-Geschwindigkeiten und sollen für weniger als 500 US-Dollar produziert werden können. Endkundenpreise nennt Amazon noch keine, aber der Dienst soll auch erst nächstes Jahr in Betrieb genommen werden.

Zunächst will Amazon dieses Jahr zwei Satelliten-Prototypen ins All schicken, beim Jungfernflug der neuen Vulcan-Centaur-Rakete der United Launch Alliance (ULA), einem Gemeinschaftsunternehmen von Boeing und Lockheed Martin. Ein genauer Starttermin wurde noch nicht genannt, aber die Massenproduktion der kleinen Satelliten soll bis Ende 2023 aufgenommen werden. Die ersten Starts dieser Charge sind für die erste Jahreshälfte 2024 vorgesehen, der Internet-Dienst soll dann im selben Jahr verfügbar sein.

Für den Empfang sollen drei verschiedene Antennen zur Verfügung stehen, die Amazon jetzt anlässlich einer Satelliten-Konferenz in Washington präsentiert hat. Das quadratische Standardmodell mit einer Seitenlänge von knapp 28 cm ist etwa 2,5 cm dick und wiegt rund 2,3 kg. Damit sollen Internet-Geschwindigkeiten von bis zu 400 Mbit/s erreicht werden. Amazon will dieses Antennenmodell für weniger als 400 Dollar pro Stück herstellen.

Preislich liegt Amazon damit etwa auf dem Niveau von Starlink. Das Satelliten-Internet von SpaceX kostet derzeit einmalig rund 500 Dollar zur Anschaffung der Hardware. Dazu kommen Monatsgebühren von etwas unter 100 Dollar. Dafür gibt es Bandbreiten von bis zu 200 Mbit/s. Daneben bietet Starlink auch doppelte Geschwindigkeit für fünffachen Preis an. Wie viel Amazon für sein Internet-Angebot per Satellit monatlich verlangen wird, ist noch nicht bekannt.

Das Kompaktmodell der Amazon-Antennen hat nur eine Kantenlänge von 17,8 cm und wiegt weniger als ein halbes Kilogramm. Damit sollen Internet-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s möglich sein. Dieses portable Modell ist laut Amazon gedacht für Kunden mit begrenztem Budget, aber auch für Behörden und Firmen, die Geräte des Internets der Dinge (IoT) anbinden wollen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die größte Antenne für Amazons Satelliten-Internet mit der höchsten Bandbreite misst etwa 48 x 76 cm und kann Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde erreichen. Dieses Modell wurde entwickelt für Großunternehmen, Behörden und Telekommunikationsanbieter, die mehr Bandbreite verlangen, als die anderen beiden Varianten bieten.

Als Basis aller Antennenmodelle dient ein von Amazon selbst entwickelter Baseband-Chip mit dem Codenamen "Prometheus". Dieser soll die Leistung eines 5G-Modemchips, wie er in aktuellen Smartphones zu finden ist, mit den Fähigkeiten einer Mobilfunk-Basisstation kombinieren, die tausende Verbindungen gleichzeitig verarbeiten kann. Der Prometheus-Chip soll auch in Amazons Internet-Satelliten sowie in Gateway-Antennen auf der Erde eingesetzt werden und dort Internet-Traffic von bis zu einem Terabit pro Sekunde verarbeiten können.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(fds)