Windows: Standard-Apps sollen einfacher auswählbar werden

Microsoft arbeitet daran, die Auswahl von Standard-Apps einheitlich und einfacher zugreifbar zu machen. Angeheftete Apps sollen zudem um Erlaubnis bitten.

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(Bild: Wachiwit/Shutterstock.com)

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Microsoft plant, die Einstellungen für Standard-Anwendungen etwa für bestimmte Dateitypen zu vereinfachen und standardisieren. Apps, die sich in der Taskleiste anheften wollen, müssen künftig um Erlaubnis dafür bitten. Die Änderungen will das Unternehmen zunächst in den Insider-Builds von Windows 11 testen und dann nach und nach in die offiziellen Release-Builds einziehen lassen.

Microsoft plant, künftig API-Aufrufe für eine Deep-Link-URI zu den Windows-Einstellungen bereitzustellen. Auch Microsoft-Programme sollen sie verwenden.

(Bild: Microsoft)

Eine Anwendung mit nur einem Klick zur Standard-App für alle verarbeitbaren Datei- und URI-Typen zu machen, wie es Anwendungen früher einmal vornehmen konnten, gibt es auch mit den neuen Mechanismen nicht. Microsoft hat Missbrauch dieser Möglichkeiten festgestellt und daher ist der Weg über die Windows-Einstellungen nötig. Das soll also auch die Sicherheit von Nutzerinnen und Nutzern erhöhen.

Lösen will Microsoft das mit neuen API-Aufrufen, die Deep-Links auf die Windows-Einstellungen bereitstellen. Dazu bohren die Entwickler den ms-Settings:-URI-Handler auf. Damit könnte beispielsweise ein Webbrowser dann direkt auf die Einstellungen etwa zu HTML-Seiten verweisen. Der Clou: Daran soll sich auch Microsoft Edge künftig halten und die API nutzen.

Zudem wollen die Entwickler eine öffentlich zugängliche API bereitstellen, über die Apps Tiles an der Windows-Taskbar anheften können. Diese API soll das Vertrauen in Windows verbessern, da so klar ist, was angepinnt werden will und dass die Nutzer dem tatsächlich zustimmen müssen.

Apps sollen über eine neue API künftig bei Nutzern anfragen, ob sie sich an die Windows-Taskleiste anheften dürfen.

(Bild: Microsoft)

Microsoft begründet diese API-Erweiterungen damit, dass deren Einführung Nutzern das Vertrauen und die Sicherheit liefert, die sie von Windows erwarten. Das soll zudem als Gegenmaßnahme gegen unerwünschte Änderungen an Benutzereinstellungen wirken. Das Unternehmen erwartet, dass App-Entwickler diese neuen "Best Practices", also Handlungsempfehlungen, bald umsetzen und plant, in diese Richtung weiterzuentwickeln. Man wolle selbst mit gutem Beispiel vorangehen und Microsoft-Produkte daran anpassen; den Anfang macht Microsoft Edge, bei dem ein künftiges Update die Einstellungen für die Deep-Link-URI für die Standards sowie die öffentliche "Pinning-API" zum Anheften von Apps bei Verfügbarkeit umsetzen soll, schreibt Microsoft in einem Blog-Beitrag dazu.

Das Thema Standardanwendungen in Windows verfolgt Microsoft schon seit vielen Jahren. Es gab damals viel Ärger etwa mit der EU und Kartellrechtsbehörden anderer Staaten diesbezüglich. Seit 2006 setzt Microsoft daher auf die Öffnung von Windows für Fremdsoftware.

(dmk)