Ransomware: Schifffahrtsagentur Royal Dirkzwager Opfer von Cyberkriminellen

Das Schifffahrtsunternehmen Royal Dirkzwager ist Opfer der Play-Ransomware geworden. Der Betrieb sei dadurch jedoch nicht eingeschränkt.

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(Bild: CarpathianPrince/Shutterstock.com)

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Das maritime Logistikunternehmen Royal Dirkzwager hat Medien gegenüber bestätigt, Opfer einer Ransomware-Attacke der Play-Cybergang geworden zu sein. Auf den aktuellen Betrieb habe das keinen Einfluss, jedoch seien die Cyber-Einbrecher an Daten von Servern gelangt, die eine Reihe von Verträgen und persönlichen Informationen enthielten.

Das äußerte der CEO der Firma, Joan Blass, gegenüber TheRecord. Royal Dirkzwager ging im September vergangenen Jahres Pleite, wurde im Oktober dann aber von Blass übernommen. "Das hat enorme Auswirkungen auf unsere Mitarbeiter gehabt. Im vergangenen Jahr mussten wir uns aufgrund des Konkurses des Unternehmens von Mitarbeitern trennen, nicht alle konnten bleiben. Wir mussten mit den Büros umziehen und jetzt das. Es war eine sehr schwierige Zeit", führte Blass dort weiter aus.

Im Darknet hat die Play-Cybergang den Datendiebstahl bei Royal Dirkzwager angekündigt und stellt jetzt ein 5 Gigabyte großes Archiv als Beweis bereit.

(Bild: Screenshot)

Die Play-Cybergang hat auf ihrem Darknet-Auftritt den Datendiebstahl gemeldet. Laut der Angaben der Cyberkriminellen umfassen die Daten vertrauliche Informationen, Mitarbeiter-IDs, Pässe, Verträge und mehr. Zum Beweis haben die Täter ein 5 Gigabyte großes, passwortgeschütztes .rar-Archiv hochgeladen und schreiben dazu, dass es sich lediglich um einen Bruchteil der erbeuteten Daten handele. Sollte Royal Dirkzwager nicht zahlen, droht die Play-Gruppe die Veröffentlichung aller kopierten Daten an.

Das 1872 gegründete Unternehmen Royal Dirkzwager liefert Informationen an mehr als 800 der maritimen Wirtschaft zugehörigen Unternehmen und registriert jährlich mehr als 200.000 Schiffsbewegungen. Die Systeme des Unternehmens ermöglichen es den Häfen, die Ankunftszeiten von Schiffen und die damit verbundenen benötigten nautischen Dienste zu planen, wenn die Schiffe in die Häfen einlaufen. Auf der Homepage des Unternehmens gibt es keine Hinweise auf den Cyber-Angriff.

Blaas bestätigte jedoch gegenüber TheRecord, dass die niederländische Datenschutzbehörde über den Angriff informiert wurde und sagte, dass er in Verhandlungen mit den Cyberkriminellen stehe.

Dass maritime Unternehmungen Opfer von Ransomware werden, scheint sich zu häufen. Mitte Januar traf es etwa das Flottenmanagementsystem Shipmanager von DNV. Rund 1000 Schiffe von 70 Kunden waren davon betroffen.

(dmk)