WhatsApp Update: Messenger macht gemeinsame Gruppen öffentlich

WhatsApp erweitert mit einem Update die Funktionen für Gruppen und Communitys. Sie werden noch mehr zu offenen Kanälen, die Telegram ähneln.

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(Bild: WhatsApp Blogbeitrag)

Lesezeit: 3 Min.

Künftig kann man bei WhatsApp sehen, ob es Gruppen gibt, die man mit jemandem gemeinsam hat. Dafür reicht ein Blick in die Kontaktinformationen einer Person. Außerdem bekommen Administratoren von Gruppen mehr Kontrolle darüber, wer einer Gruppe beitreten kann.

Über das Update des Messengers berichtet Meta-Chef Mark Zuckerberg in seinem Instagram Broadcast-Kanal. Dies ist ebenfalls eine erst kürzlich eingeführte Art, wie man mit Followern in Verbindung treten kann. Bisher steht sie allerdings nur ausgewählten Nutzern zur Verfügung. Sie können darin kommunizieren, Fans nur folgen und mit Emojis reagieren oder an Umfragen teilnehmen.

Bis zu 1024 Mitglieder können einer Gruppe bei WhatsApp beiwohnen. Sie sind nicht derart öffentlich zu finden, wie etwa bei Telegram, dennoch entwickeln sich durch die Größe Gruppen, die offenen Kanälen ähneln. Um diesen beizutreten, war bislang nur ein Link nötig. Nun können Administratoren eine zusätzliche Hürde einbauen: Neue Mitglieder benötigen einer Genehmigung durch die Admins. Das gilt auch für Communitys, die WhatsApp vergangenes Jahr eingeführt hat – mit bis zu 5000 Mitgliedern. Diese können als eine Art Meta-Gruppen verstanden werden: Die Community ist beispielsweise der übergeordnete Chat eines Vereins, innerhalb des Chats gibt es dann aber auch noch Untergruppen, die sich um kleinteiligere Themen drehen. Die Funktion für die Zustimmung soll laut Blogbeitrag in den kommenden Wochen allen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stehen.

Eine weitere neue Funktion ist das Finden von gemeinsamen Gruppen und Communitys. Dabei zeigt sich ebenfalls, dass der Weg in Richtung offener Kanäle geht. In den Kontaktinformationen eines gespeicherten Profils ist künftig ersichtlich, ob und welche Gruppen man gemeinsam hat. Auch diese Funktion erscheint in den kommenden Wochen. Ob es möglich sein wird, die Information zu verstecken, so dass Freunde und Kontakte nicht sehen, in welchen gemeinsamen Gruppen man steckt, ist bisher nicht klar.

Während WhatsApp und Instagram damit Funktionen bekommen, die Konversationen öffentlicher gestalten, hat erst kürzlich der WhatsApp-Chef Will Cathcart erneut gewarnt, eine Chatkontrolle könne eine "Steilvorlage für autoritäre Systeme" liefern. Er wehrt sich seit Jahren gegen das Aufweichen von Verschlüsselungen durch Regierungen. Die aktuell von der britischen Regierung und der EU-Kommission geplanten Eingriffe in verschlüsselte Chats seien eine existenzielle Bedrohung für die private Kommunikation der Bürger, betonte Cathcart laut einem Bericht von Politico Europe. Dabei handelt es sich freilich um private Chats, keine öffentlichen Kanäle.

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(emw)