Apple aktualisiert Kreativ-Programmpakete [Update]

Mit Final Cut Studio und Logic Studio kündigte Apple zeitgleich neue Versionen seiner Kreativpakete für Videobearbeitung und Musikproduktion an. Final Cut Studio wird ab sofort ausgeliefert, Logic Studio ab September.

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Apple hat neue Versionen der Kreativprogramme Final Cut Pro, Motion, Soundtrack Pro, Color und Compressor veröffentlicht; das Gesamtpaket Final Cut Studio wurde nach Apple-Angaben um mehr als 100 Funktionen erweitert.

Final Cut Pro 7 erweitert Apples Intermediate-Codec-Familie ProRes um spezielle Versionen für den Proxy-Schnitt auf Notebooks oder speziell für Compositing (ProRes 4444). Mit den neuen Speed-Tools soll man die Geschwindigkeit von Clips einfach ändern können. "Easy Export" soll die Ausgabe vieler Formate (unter anderem YouTube, MobileMe, iPhone, iPod, Apple TV, DVD und Blu-ray Disc) in einem einzigen Schritt ermöglichen. Dank iChat Theater können sich Cutter in Echtzeit austauschen und sogar Timelines gemeinsam nutzen.

Das Animationsprogramm Motion 4 wartet mit besseren Werkzeugen für 3D-Schatten, Reflektionen und Tiefenschärfe sowie weiteren visuellen Effekten auf. Die Audio-Nachbearbeitung erledigt man mit Soundtrack Pro 3, das unter anderem neue Mehrspur-Audio-Tools für einen effizienteren Arbeitsablauf mitbringen soll. Zudem kann man Lautstärkeinformationen von einem Clip auf einen anderen übertragen, etwa um die Sprachlautstärke der Clips anpassen zu können. Eine neue Time-Stretch-Funktion soll Audiomaterial mit "unglaublicher Präzision" ohne Tonhöhenänderung dehnen oder komprimieren.

Für Colour Degrading und andere Farbanpassungen steht Color 1.5 bereit; Apple verspricht eine bessere Integration mit Final Cut Pro sowie 40 Vorlagen – etwa für Film-Look, Grain Reduction und andere Farbeffekte. Über Plug-ins lassen sich weitere Effekte nachrüsten. Die neu hinzugekommene Unterstützung für die Digitalkino-Auflösung 4K arbeitet laut Apple direkt mit Daten von Kameras wie der RED One und ermöglicht eine direkte Ausgabe auf ProRes für HD oder DPX für Film. Abgerundet wird das Paket durch den Encoder Compressor 3.5 und das weiterhin in Version 4 vorliegende DVD-Authoring-Programm DVD Studio Pro; [Update]Während DVD Studio Pro nach wie vor keine Blu-ray-Scheiben produziert, kann man aus Compressor heraus mit einfachem Menü versehene Blu-ray Discs brennen.[/Update]

Apple hat den Preis für Final Cut Studio gegenüber der Vorversion abermals gesenkt und verlangt nun 1000 Euro für das komplette Paket; das Upgrade kostet 300 Euro. Zeitgleich hat Apple den für Media Asset Management und Workflow-Automation gedachten Final Cut Server 1.5 vorgestellt. Der Server kostet knapp 1000 Euro (300 Euro als Upgrade) und verfügt über eine unlimitierte Zahl von Client-Lizenzen.

Sein Musikproduktionspaket Logic Studio will Apple um 200 neue Funktionen erweitert haben. Bei Logic Pro 9 liegt das Hauptaugenmerk auf einfacherer Handhabung. So dienen die "Flex Time"-Werkzeuge zum schnellen Anpassen von Timing und Tempo des Audiomaterials. Die Tools arbeiten nicht-destruktiv und sollen so höchstmögliche Audioqualität garantieren.

Mit den Plug-ins Amp Designer und Pedalboard sollen sich realistische Gitarrenverstärker- und Pedal-Effekte erzeugen lassen, mit denen man "großartige individuelle Gitarren-Rigs kreieren kann". Der Amp Designer simuliert jeweils 25 klassische Verstärker und Lautsprecherboxen, die sich individuell kombinieren und einstellen lassen. Hinzu kommen 30 Stompbox-Gitarrenpedale mit gängigen Effekten wie Overdrive, Distortion, Fuzz, Delay, Chorus, Flange, Wah Wah et cetera.

Die für Live-Performances ausgelegten Software MainStage 2 enthält unter anderem die neue Plug-ins Playback und Loopback. Playback stellt Musikern eine Begleitband zur Seite; die vorab aufgenommenen Spuren lassen sich beim Live-Auftritt zuschalten. Mit Loopback kann man eigene Performances aufzeichnen, übereinander legen und dazu jammen. So kann man etwa zunächst eineN Rhythmus aufnehmen und anschließend ein Solo dazu spielen. Die Production Utilties vervollständigen Apples Musikproduktionspaket.

Die deutschsprachige Version von Logic Studio gibt es ab September für 500 Euro, registrierte Nutzer erhalten das Upgrade für 200 Euro. Ebenfalls im September will Apple die abgespeckte Version Logic Express für 200 Euro ausliefern. (vza)