Windows Media für Linux
Der Software-Hersteller Intervideo kündigt an, Windows Media auf Linux zu portieren -- im Auftrag von Microsoft.
Der Software-Hersteller Intervideo, unter anderem Hersteller des Software-DVD-Players WinDVD, kündigte an, man sei von Microsoft beauftragt, Windows Media auf Linux zu portieren. Microsoft hat laut Intervideo erkannt, dass Embedded Linux zunehmend als Betriebssystem der Wahl für Geräte aus der Unterhaltungselektronik zum Einsatz kommt. So arbeite das Open-Source-Betriebssystem bereits im Innern von digitalen Videorecordern, Settop-Boxen und DVD-Playern.
Seit der Veröffentlichung von Windows Media 9 ist klar, dass Microsoft mit seinen proprietären Formaten auf den Einsatz im Wohnzimmer abzielt -- nicht umsonst unterstützt es diskreten Surround-Sound und Auflösungen bis hin zu HDTV. Mit Intervideo, das bereits seit geraumer Zeit Linux-Versionen der DVD-Engine ("LinDVD") und des Software-MPEG-Recorders ("LinDVR") für OEM-Kunden anbietet, hat Microsoft nun einen Partner gefunden, der sowohl Linux-Kompetenz besitzt als auch Verbindungen zur Consumer-Electronic-Industrie unterhält. Die Firma dürfte so die Pläne der Redmonder schnell umsetzen können. Wenig verwunderlich kündigte Intervideo dann auch die sofortige Verfügbarheit der Linux-Portierung von Windows-Media-Komponenten zumindest für OEM-Kunden an.
Dennoch ist nicht zu erwarten, dass es in absehbarer Zeit einen offiziellen Windows Media Player -- ebenso wenig wie einen kommerziellen Software-DVD-Player -- für normale Linux-Distributionen gibt. Denn die Zusammenarbeit zwischen Intervideo und Microsoft richtet sich bislang ausschließlich auf die Hersteller von Hardware für die digitale Medienlandschaft im trauten Heim. (vza)