Wettstreit um Sega
Der angeschlagene Videospiele-Konzern will sich zwar mit Sammy zusammenschlieĂźen, bekommt aber auch ein Fusionsangebot des Konkurrenten Namco.
Der Kampf um den japanischen Videospiele-Konzern Sega hat sich verschärft. Konkurrent Namco bot dem angeschlagenen Unternehmen Gespräche über eine Fusion an. Namco ist unter anderem Produzent umstrittener Spiele wie des Prügel-Games Tekken oder von Vampire Night, bringt aber auch beispielsweise das klassische Pac-Man auf Mobiltelefone. Sega hatte im Februar bereits Pläne über eine mögliche Fusion mit dem Spielautomatenhersteller Sammy verkündet. Die Firma ist bislang nur in Japan und Amerika aktiv; dort kam Sammy vor allem wegen der populären Pachinko-Arcade-Reihe, der japanischen Version der Flipperautomaten, zu Ruhm und viel Geld.
Sega, unter anderem mit der glücklosen Spielkonsole Dreamcast, der Sonic-Reihe oder mit Sport-Spielen bekannt geworden, kündigte inzwischen lapidar an, man werde das Angebot von Namco ebenfalls prüfen. Einen weiteren Kommentar wollte der Spielehersteller nicht abgeben. Durch eine Fusion mit Namco würde der größte Spielesoftwarekonzern Japans entstehen. Kürzlich waren auch der Electronics Arts und Microsoft als potenzielle Bieter für Sega ins Gespräch gekommen; Sega selbst hatte aber betont, dass es keine Verhandlungen mit den beiden Konzernen gebe und sie auch kein Angebot unterbreitet hätten.
Die Computer- und Videospieleindustrie ist angesichts der Konsumflaute und eines harten Wettbewerbs kräftig in Bewegung geraten. Rasant steigende Kosten für immer ausgefeiltere Spiele setzen die Entwickler unter Druck, ihre Kräfte durch Fusionen zu bündeln. So hatten sich laut dpa die beiden japanischen Hersteller von Computerspielesoftware Square und Enix zum April zusammengeschlossen. (jk)