Zeitung: Infineon will in die Schweiz

Nach einem Zeitungsbericht will der Infineon-Chef, Ulrich Schumacher, den Firmensitz in die Schweiz verlegen. Der MĂĽnchner Chip-Konzern mĂĽsste dann aber auch den DAX verlassen.

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  • dpa

Der Chef des Münchner Chip-Konzerns Infineon, Ulrich Schumacher, will nach einem Zeitungsbericht den Unternehmenssitz in die Schweiz verlegen. Der Konzernchef mache mit seinen Auswanderungsdrohungen ernst und favorisiere nun die Schweiz als Sitz für die Unternehmenszentrale, schreibt die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Schumacher werde den Aufsichtsrat am Montag zum ersten Mal über seine Pläne informieren.

Seit Wochen lässt Schumacher die Vor- und Nachteile diverser Orte als Sitz einer Holding durchrechnen, von wo aus Vorstand plus 200 bis 300 Führungskräfte den Konzern künftig lenken sollen. Bei diesen Überlegungen habe sich die Schweiz als Favorit heraus kristallisiert: "Schumacher will am liebsten in die Schweiz", heißt es in Führungskreisen des Unternehmens.

Als Konsequenz aus dem Umzug müsste Infineon aus dem Kreis der 30 DAX-Unternehmen ausscheiden. "Wenn ein Konzern seinen Sitz ins Ausland verlegt, dann kann er auch nicht im DAX bleiben", sagte ein Sprecher der Deutschen Börse der Zeitung. Eine Ausnahme für den Chiphersteller werde es da nicht geben.

Infineon hatte am vergangenen Dienstag sein Quartalsergebnis vorgestellt und nach dem unerwartet hohen Verlust eine Verschärfung des Sparkurses angekündigt. Dabei hatte Schumacher einen weiteren Stellenabbau nicht ausgeschlossen und bekräftigt, dass eine Verlagerung der Zentrale ins Ausland geprüft werde. Dabei sei auch ein Standort in Asien vorstellbar, sagte Schumacher am Dienstag. (dpa) / (mw)