Amazon nutzt schnelleres Übertragungsprotokoll für Web Services

Künftig sollen Daten dank der TCP-Alternative "FASP" leichter in die Cloud Computing-Rechenzentren gelangen.

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Der E-Commerce- und Web-Service-Anbieter Amazon will demnächst ein neues Übertragungsprotokoll einsetzen, das den Upload in die Rechenzentren vereinfachen und beschleunigen soll. Das Cloud Computing bietet eine kostengünstige Methode, datenintensive Anwendungen direkt im Internet durchzuführen – Firmen können sich die notwendige Rechenleistung einfach von einem Online-Anbieter auf Abruf mieten. Das Problem: Will man mit großen Datenmengen arbeiten, stößt man auf Flaschenhälse wie das nicht unbedingt auf schnelle Transfers ausgelegte Internet-Übertragungsprotokoll TCP. Mit dem neuen Protokoll soll das Problem nun teilweise gelöst werden.

Geplant ist die Nutzung des so genannten Fast and Secure Protocol (FASP). Es wurde von dem kalifornischen Unternehmen Aspera entwickelt und speziell für den Datentransfer optimiert. "Unsere Kerntechnik ist ein Alternativprotokoll zur Auslieferung großer Informationsmengen", sagt Firmenchefin Michelle Munson. "Die Ineffizienz bei TCP ist bei Daten ab einem bestimmten Umfang deutlich spürbar."

Im Gegensatz zu TCP warte FASP nicht auf die Auslieferungsbestätigung, sondern gehe davon aus, dass alle Pakete ankommen, erläutert Simon Hudson vom Cloud Computing-Anbieter Cloud2, der FASP bereits einsetzt. Nur Pakete, die als wirklich verloren gekennzeichnet wurden, müssen neu angefordert werden. "Außerdem werden statt vieler kleiner Pakete relativ wenige große verschickt", sagt er. Damit soll die Bandbreite effizienter genutzt werden – mit mehr Daten und in höherer Geschwindigkeit.

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(bsc)