Activision Blizzard ruft Wolfenstein zurück [Update]

Activision Blizzard hat den Einzelhandel in Deutschland offenbar aufgefordert, den Ego-Shooter "Wolfenstein" aus dem Sortiment zu nehmen und das Spiel vorerst nicht mehr zu verkaufen.

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Der Spiele-Publisher Activision Blizzard hat offenbar in Deutschland den Ego-Shooter Wolfenstein zurückgerufen. Betroffen sein sollen alle verfügbaren Versionen für PC, Xbox 360 und Playstation 3. In einem an den Einzelhandel verschickten Schreiben heißt es, dass die vorhandenen Exemplare aus dem Sortiment genommen und zurückgeschickt werden sollen. Dieser Aufforderung sind bislang jedoch noch nicht alle Händler nachgekommen. So war das Spiel am Dienstagnachmittag noch in zahlreichen Online-Shops verfügbar.

Grund für die Rückrufaktion ist womöglich ein kleines Hakenkreuz, das auf einem Plakat im Krankenhaus-Level des Spiels zu sehen ist und im Unterschied zu anderen Hakenkreuzen, SS-Runen und Hitler-Motiven, die in der internationalen Version sichtbar sind, irrtümlich nicht für den deutschen Markt entfernt wurde. "Obwohl es sich nicht um ein auffallendes Element handelt, das zudem im normalen Spiel allenfalls kurzfristig erkennbar sein kann, haben wir uns entschlossen, dieses Spiel sofort vom deutschen Markt zu nehmen", heißt es von Activision Blizzard in einer ersten Erklärung. Zu weiteren Erläuterungen war eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber heise online nicht bereit. Es werde in den kommenden Tagen eine umfassendere Stellungnahme geben.

Wolfenstein ist ein Ego-Shooter, in dem der Spieler die Rolle eines US-Soldaten im Zweiten Weltkrieg übernimmt und in der fiktiven deutschen Stadt Isenstadt gegen okkulte Nazi-Zombies kämpfen muss. Weil in Deutschland die Abbildung verfassungsfeindlicher Symbole in Videospielen verboten ist, wurden in der deutschen Version des Spiels (bis auf eine Ausnahme) alle Hakenkreuze, SS-Runen, Hitler-Bilder und Darstellungen des Hitler-Grußes ausgetauscht. Blut- und Gewaltdarstellungen wurden zudem stark reduziert. Das Spiel kam in Deutschland am 21. August auf den Markt und erhielt von der USK die Einstufung "ab 18". Eine Indizierung oder Verbotsverfügung liegt bislang nicht vor.

Update: Mittlerweile (Mittwochvormittag) haben die größten Online-Händler in Deutschland "Wolfenstein" aus ihrem Angebot genommen. (hag)