Erstmals auch für RISC-V-Container: Proxmox VE 7.4 ist da

Die neue Proxmox-Version kann erstmals RISC-V-Gäste in Containern starten. Viele weitere Detailverbesserungen erleichtern die Administration.

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(Bild: heise online / iX)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Michael Plura
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Das neue Proxmox Virtual Environment (VE) 7.4 basiert auf Debian 11.6 ("Bullseye"). Als Linux-Kernel wird standardmäßig ein aktualisierter LTS-Kernel 5.15 verwendet, auf Wunsch arbeitet Proxmox VE 7.4 aber auch mit einem Kernel 6.2. Auf diesem Fundament setzen die Entwickler die aktuellen Open-Source-Technologien für das Dateisystem (OpenZFS 2.1.9) Linux-Container (LXC 5.0.2) und virtuelle Maschinen (QEMU 7.2) ein. Den virtuellen Speicher stellt Ceph Quincy 17.2.5 oder Ceph Pacific 16.2.11 bereit. Ceph Octopus unterstützt Proxmox VE seit Version 7.3 nicht mehr.

QEMU 7.2 behebt Probleme mit Windows-Gästen, die von einem deutschen ISO aufgespielt wurden, während der Installation der VirtIO-Treiber. Ebenfalls gefixt wurden Probleme mit iSCSI unter hoher Last sowie seltene Abstürze von VMs bei intensiven Operationen auf virtuellen IDE/SATA-Datenträgern.

LXC 5.0.2 macht es möglich, über die Kernel-Funktion binfmt_misc auch RISC-V-Container (risc32 und risc64) auszuführen. Nach der Installation der Pakete qemu-user-static und binfmt-support kann man unter Proxmox VE 7.4 ein RISC-V-basiertes rootfs-Image verwenden und als Container direkt auf einem x86_64/amd64 Proxmox-VE-Host starten.

Proxmox VE 7.4 hat jetzt ein vollständig integriertes Proxmox-Dark-Theme für seine Weboberfläche, das auf dem Crisp-Light-Theme basiert. Über die CSS-Media-Funktion "prefers-color-scheme" erkennt das System, ob Nutzer helle oder dunkle Designs bevorzugen. Individuelle Präferenzen können auch über die Einstellungen des Betriebssystems oder des Browsers abgefragt werden, alternativ kann der Nutzer in der Weboberfläche manuell zwischen den Farbdesigns wechseln.

Das Proxmox-VE-Dashboard erhält in der Version 7.4 ein neues Dark Theme.

(Bild: Proxmox Server Solutions GmbH)

Alle Gäste lassen sich nun auch nach ihren Namen und nicht nur nach ihren VMIDs sortiert anzeigen. Der hochverfügbare CRS-Stack (Cluster Resource Scheduler) wurde erweitert und balanciert VMs und CTs jetzt automatisch beim Start und nicht nur bei der Wiederherstellung aus. Einzelne Proxmox-VE-7.4-Nodes können Administratoren über einen CRM-Befehl jetzt auch von Hand (ohne Neustart) in den Wartungsmodus schalten. Alle HA-Dienst lagert das System dabei so lange auf andere Nodes aus, bis der Node wieder in den normalen Betriebsmodus wechselt.

Proxmox Virtual Environment 7.4 steht als Open-Source-Software unter der AGPLv3-Lizenz. Ein ISO-Image zur Installation ist ab sofort frei verfügbar. Für Unternehmen bietet Proxmox Server Solutions GmbH zusätzlich Enterprise-Support ab 105 Euro pro Jahr und CPU an.

(fo)