JBoss Group gespalten

Einige zum Kernteam zählende Entwickler des freien J2EE-Servers JBoss haben die kommerzielle JBoss Group verlassen und ihre eigene Firma gegründet.

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Von
  • Karsten Violka

Einige zum Kernteam zählende Entwickler des freien J2EE-Servers JBoss haben die kommerzielle JBoss Group verlassen und ihre eigene Firma gegründet. Die neue Organisation Core Developers Network will als Konkurrent der JBoss Group Schulungen und Entwickler-Dienstleistungen rund um Open-Source-Lösungen für Unternehmen anbieten. Eine detaillierte Stellungnahme zu den Gründen des Ausscheidens bei der JBoss Group gibt es bislang nicht; möglicherweise spielen auch persönliche Auseinandersetzungen eine Rolle.

Zu den acht Abtrünnigen zählen Dain Sundstorm, der Leiter des Persistenz-Teams, und David Jencks, der für die Entwicklung verteilter Transaktionen verantwortlich ist. Was dieser Schritt für die Zukunft des freien J2EE-Servers bedeutet, ist noch ungewiss; das Open-Source-Projekt selbst wird vorerst nicht aufgespalten. Die Entwickler wollen weiterhin für das Projekt arbeiten und haben die nötigen Rechte, um neuen Quellcode einzupflegen. Mit anderen JBoss-Entwicklern werde man über die Mailing-Listen bei Sourceforge diskutieren, die Entwicklerforen der kommerziellen JBoss-Website wollen die Meuterer aber meiden.

Im einem Forum der Website The Server Side relativiert der Entwicklungsleiter Ben Sabrin den Verlust für die JBoss Group. Das Ausscheiden der drei US-Entwickler sei "business as usual"; die Kunden müssten sich um den Support keine Sorgen machen.

Der Java-Server JBoss konkurriert mit kommerziellen Produkten wie BEA Weblogic und IBMs Websphere. Jüngst veröffentlichte das Projekt eine erste Entwickler-Version der zum Jahresende erwarteten Ausgabe 4.0. (kav)