Ungereimtheiten im Song-Katalog des Musikportals Puretunes

Nur wenige Wochen nach dem Start verdichten sich die Hinweise, dass das spanische Musikportal im "dunkelgrauen" Bereich operiert: Möglicherweise bediente sich die Firma bei der Konkurrenz.

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Von
  • Sven Hansen

Unbegrenzte MP3-Downloads zum günstigen Festpreis: Das verspricht der in Madrid ansässige Anbieter "Puretunes.com", der vor zwei Wochen seine Pforten öffnete. Allen Dixon, geschäftsführender Direktor des Interessenverbandes der Phonographischen Industrie (IFPI) in London, bezweifelt allerdings die Legalität des neuen Angebotes: "Wie Weblisten.com, so fehlen auch Puretunes die nötigen Verträge für den internationalen Vertrieb", erklärte Dixon gegenüber heise online.

Auch eine über Puretunes besorgte Stichprobe je eines Tracks aller von Puretunes offerierten ABBA-Alben lässt an der Seriosität des Angebotes zweifeln: Acht von 16 Alben tragen im Kommentarfeld des ID3-Tags den Eintrag "www.allofmp3.com" (siehe Bild), stammen demnach aus dem Musikbestand von Allofmp3. Bei fünf Alben scheint man sich des Online-Encoders von der russischen Konkurrenz bedient zu haben, während zwei weitere Alben identische Einträge wie die des Konkurrenten Weblisten aufweisen.

Die Macher von Puretunes waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen: Der ursprünglich angegebene Pressekontakt O'Neil Communications arbeitet nicht mehr für Puretunes. Noch vor wenigen Tagen wurde Geschäftsführerin Kelly O'Neil zitiert mit den Worten: "Puretunes ist gut für die Konsumenten und gut für die Labels." Gegenüber heise online gab sich O'Neil nun verschlossen: Die Zusammenarbeit sei beendet, zu den genauen Umständen wolle sie sich nicht äußern. (sha)